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Elektroauto: Volkswagen will Tesla stoppen

07.07.2017 11:30 Uhr
Herbert Diess: Entscheidend sei, in den Massenmarkt vorzudringen.
© Foto: VW

Zu wenig Reichweite und zu teuer - diese Einschätzung hat den Durchbruch der Elektroautos lange behindert. Schafft Tesla mit seinem Model 3 jetzt den Einstieg in den Massenmarkt? In dem Segment will allerdings auch VW den Ton angeben.

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Europas größter Autobauer Volkswagen will dem Elektroauto-Pionier Tesla bei den günstigeren Stromern den Rang ablaufen. "Da werden wir ihn stoppen, an der Linie von 30.000 Euro", sagte der Chef der Volkswagen-Kernmarke VW, Herbert Diess, der Deutschen Presse-Agentur. Er betonte, dass entscheidend sei, ob der Elektroautobauer es schaffen werde, in den Massenmarkt vorzudringen. Am Freitag begann die Serienproduktion des ersten günstigeren Wagens von Tesla.

Das Model 3 mit einem US-Preis ab 35.000 Dollar (knapp 30.800 Euro) soll Tesla und die Elektromobilität stärker in den Massenmarkt bringen - und dabei nachhaltig profitabel werden. Geplant ist eine drastische Aufstockung der Produktion: 2016 baute Tesla rund 84.000 Autos, 2018 sollen es bereits 500 000 sein und für 2020 wird die Millionen-Marke angepeilt. Die Firma steckte Milliarden in den Ausbau und nimmt dafür eine Durststrecke mit roten Zahlen in Kauf.

Ebenfalls ab 2020 sieht der VW-Markenchef den Durchbruch für die Elektromobilität voraus - mit dem Start des VW-Hoffnungsträgers ID. Das Design des ID sei fertig und verabschiedet, jetzt gehe es darum, das Fahrzeug wettbewerbsfähig zu machen: Der sogenannte Modulare Elektrobaukasten (MEB) werde die Herstellung des Modells deutlich günstiger machen: "Wir kriegen dann ein Fahrzeug mit den Außenabmessungen des Golf, dem Interieur eines Passat und den Fähigkeiten eines Tesla zum Preis eines Diesels." Die Reichweite soll bei bis zu 600 Kilometern liegen.


VW I.D. Crozz Concept

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Ziel bekräftigt

Diess bekräftigte zudem das Ziel, dass VW ab 2025 rund eine Million E-Autos jährlich verkaufen wolle - und betonte, Tesla ernst zu nehmen: "Diesen neuen Wettbewerber muss man sehr ernst nehmen, auch die Konzepte, die von uns deutschen Ingenieuren zunächst vielleicht etwas belächelt wurden." Ohnehin wächst der Druck, bei der Wende zur Elektromobilität voranzukommen: Der schwedische Autobauer Volvo gab als erste der etablierten Automarken bekannt, ab 2019 keine neuen Modelle ohne Elektromotor mehr einzuführen. Allerdings wird es Hybride mit Verbrennungs- und Elektromotoren geben.

Volkswagen will die Entwicklung alternativer Antriebsmodelle in den kommenden Jahren mit Investitionen von neun Milliarden Euro forcieren. Gleichzeitig sollen früheren Angaben zufolge zehn Milliarden Euro in die Entwicklung des Verbrennungsmotors investiert werden. Der Konzern plant bis zu 30 neue E-Modelle - darunter der elektrische Geländewagen ID Crozz sowie unter anderem auch der Elektro-Bulli ID Buzz. (dpa)

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KOMMENTARE


Jochen Fenn

19.07.2017 - 20:29 Uhr

Nun, VW macht scheinbar die richtigen Schritte. Allerdings nach meiner Einschätzung ca. 3-5 Jahre zu spät. Ob diese Lücke aufgeholt wird, ist fraglich. Ich würde mich sehr freuen, aber während Daimler mit BYD schon gut in China unterwegs Ist, hat VW den Größten Markt für Elektroautos völlig verschlafen


Armin Günther

20.07.2017 - 15:35 Uhr

VW ist schon so oft später gestartet als anderen und hat den Markt dann komplett aufgemischt. Sehr gute Beispiele sind der Touran und der Tiguan. Lange her aber VW wurde bevor der Golf kam auch schon für Klinisch tod erklärt, den Rest der Geschichte kennen wir alle. Hin und wieder ist es auch gut aus Fehlern der anderen zu lernen und dann das richtige Produkt für den Markt zu entwickeln.Es ist wie beim Fussball alle die es besser wissen und können stehen neben dem Platz und sind am Brüllen :-)


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