Mercedes-Benz hat am Mittwoch mit der Serienproduktion der vollelektrischen Luxuslimousine EQS begonnen. Das E-Auto wird im Werk Sindelfingen für den Verkauf weltweit auf demselben Band gebaut wie die S-Klasse und der Maybach. "Wir richten Anfang Juli eine dritte Schicht ein", sagte Produktionsvorstand Jörg Burzer.
Die Engpässe bei Halbleitern machten auch bei Mercedes "kurzfristige Eingriffe in die Produktion notwendig", sagte Burzer: "Wir fahren auf Sicht." Vorrangig versorgt würden aber die profitabelsten Fahrzeuge und die E-Autos, und "in den nächsten drei Wochen sehen wir keine größeren Eingriffe".
Mercedes EQS
BildergalerieDas für S-Klasse und EQS gebaute Montagewerk "Factory 56" könne Verbrenner, Hybride und E-Autos auf einer Linie bauen und so die Produktion flexibel der Nachfrage anpassen. Anders als bei früheren Modell-Anläufen habe Mercedes hier die gesamte Wertschöpfungskette im Blick, sagte Burzer. Maschinen und Anlagen seien miteinander und über das Werk hinaus vernetzt, die Fertigung sei vollständig digitalisiert. Stellenweise ersetzten mobile Montagestationen und führerlose Transportwagen das Band, so dass Änderungen leichter und schneller erfolgen können. Die Factory 56 sei die Blaupause für das gesamte Produktionsnetz.
Mitte Juni soll der EQS in den Verkauf kommen. Der Einstiegspreis liegt nach Unternehmensangaben in der Größenordnung von 100.000 Euro. Mit welchen Absatzzahlen Mercedes plant, wollte der Vorstand nicht sagen.
Im Werk Sindelfingen arbeiten rund 24.000 Beschäftigte, 1.500 davon in der Factory 56. Die Batteriesysteme für den EQS werden am Standort Stuttgart-Untertürkheim gefertigt.