Während der Markt für elektrisch angetriebene Pkw in Deutschland sprunghaft wächst, steigt die Nachfrage nach Elektro-Lieferwagen nur langsam. Im vergangenen Jahr wurden rund 4.900 leichte Nutzfahrzeuge mit E-Antrieb zugelassen, neun Prozent mehr als im Vorjahr, wie aus Zahlen der Unternehmensberatung Arthur D. Little hervorgeht.
Getrieben wird das Wachstum bislang vor allem von den Streetscooter-Modellen der Deutschen Post, die auf einen Marktanteil von 85 Prozent kommen. Renault Kangoo ZE (acht Prozent), Maxus EV80 (vier Prozent) und Nissan e-NV200 (zwei Prozent) teilen sich nahezu den restlichen Markt.
Größtes Kaufhindernis bei E-Transportern ist der hohe Aufpreis bei den Anschaffungskosten von im Schnitt 67 Prozent gegenüber vergleichbaren Modellen mit konventionellem Antrieb. Die Differenz treibt auch die gesamte Kostenbilanz in die Höhe: Sie liegen um zehn bis 30 Prozent über denen eines Diesel-Nutzfahrzeugs. Auch die Reichweite wird von potenziellen Kunden kritisch gesehen.
Die beliebtesten Elektro-Transporter Deutschlands
BildergalerieInteresse ist groß
Trotzdem planen der Unternehmensberatung zufolge 72 Prozent der befragten Unternehmen in naher Zukunft die Anschaffung eines E-Transporters. 55 Prozent haben bereits entsprechende Modelle in ihrem Fuhrpark und sind damit glücklich: 68 Prozent bezeichneten sich in der Umfrage mit zufrieden oder sehr zufrieden. Lediglich acht Prozent würden kein weiteres Modell mehr kaufen.
Im laufenden Jahr dürfte der Absatz von Elektrotransportern anziehen. Auch, weil das Modellprogramm stetig wächst. Unter anderem stehen mit dem Mercedes E-Vito, dem VW E-Crafter und dem Mercedes E-Sprinter auch Angebote deutscher Hersteller in den Startlöchern oder sind sogar bereits zu haben. (SP-X)