Ausgabe 01-02/2012: Ein Stück Sicherheit

Ein Stück SicherheitE-Mobility E Erste Versuche der Autobanken, die E-Mobility mit passenden Angeboten bezahlbar zu machen. von wolf r. usslerE-Mobility, Fuel Cell, Range Extender, Plug-in-Konzept – Begriffe, die Konjunktur haben und die Hoffnung auf Autofahren ohne schlechtes Umweltgewissen nähren. Wenn es nach dem Willen von Bundeskanzlerin Angela Merkel geht, sollen bis 2020 rund eine Million Elektromobile in Deutschland fahren. Doch Experten bezweifeln, dass dieser Wunsch Realität wird. Fahrzeuge mit Elektroantrieb haben noch sehr begrenzte Reichweiten – und sind teuer. Beim Preis aber hört der grüne Spaß auf, denn die meisten Autofahrer sind nicht bereit, für eCars sowie Brennstoffzellen- und Hybrid-Fahrzeuge mehr zu bezahlen als für Autos mit klassischem Verbrennungsmotor. Das zeigen Umfragen etwa von Trend-Research. Ergo: Hersteller müssen über ihre Banken und Leasinggesellschaften mit attraktiven Angeboten um Kunden werben, soll die vielgepriesene Zukunftstechnologie kein Ladenhüter werden.Batterierestwerte garantiertSo hausiert die RCI Banque mit dem Slogan: „Batterievermietung – eine einzigartige Strategie“. Nach Aussage des für die Marken Renault, Nissan und Dacia zuständigen Finanzdienstleisters aus Neuss können Kunden die Elektromodelle Kangoo Z.E. und Fluence Z.E. ab sofort kaufen, finanzieren oder leasen. Die dazugehörige Batterie ist allerdings nicht im Preis inbegriffen, sondern muss für beide Modelle zusätzlich von der RCI Banque für monatlich jeweils etwas weniger als 100 Euro brutto gemietet werden. Vorteil: Der Kunde ist mit dieser Variante aller Akku-Sorgen ledig. Denn die Bank garantiert die Funktions- und Leistungsfähigkeit des Speichers bis zum Vertragsende. Hinzu kommen uneingeschränkte Pannenhilfe während der Vertragslaufzeit und die Verantwortung für die Entsorgung. Wesentlicher Punkt dieser Strategie ist, dass der Restwert des Fahrzeugs in hohem Maße vom Zustand des Akkus nach Ablauf des Vertrages sowie der dann aktuellen Speichertechnologie abhängt. „Da wir für den Restwert garantieren“, so Patrick Knödler, Direktor Marketing bei der RCI Banque, „geben wir Handel und Kunden ein großes Stück Sicherheit.“Herantasten an den E-Markt Auch Mercedes will, wie Benedikt K. Schell, designierter Vorstand Privat- und Firmenkunden der Mercedes-Benz Bank, sagt, „dem Kunden die Berührungsängste durch gute Preise nehmen“. Beispielsweise beim Nischenmodell Smart, mit dessen E-Variante Mercedes gerade über Car2go ins Carsharing-Geschäft vordringt. Ab Frühjahr 2012 will die Bank Angebote für Kauf, Leasing und Finanzierung des E-Flitzers offerieren. Analog zu Renault gibt es auch bei Daimler den Lithium-Ionen-Akku nur als Mietobjekt – für monatlich 60 Euro plus Mehrwertsteuer. Auch hier übernimmt die Bank Restwertrisiko sowie Wartung und Austausch des Powerpacks.Vorzugskonditionen beim Leasing samt günstiger Versicherungsflatrate hat die Banque PSA Finance für die beiden Elektrofahrzeuge, den „iOn“ von Peugeot und den „C-Zero“ von Citroen im Angebot. Und auch für den Peugeot Diesel Hybrid4 halten die Neu-Isenburger Vorzugskonditionen parat.„Wir beobachten den Markt und werden flexibel darauf reagieren“, umreißt Volker Hammer, Leiter Retail Deutschland bei der MKG Bank, die Aktivitäten des Flörsheimers Finanzpartners von Mitsubishi das Thema Finanzierung von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben. So befände man sich derzeit „mit dem Hersteller in reger Kommunikation“ über Incentives und die Konfiguration attraktiver Leasingangebote für den Handel. Viel Zeit bleibt nicht, denn Mitsubishi plant, in den kommenden fünf Jahren acht neue Modelle mit Elektroantrieben auf den Markt zu bringen. Aktuell gibt es nur den Kompaktwagen i-MiEV als Elektrofahrzeug. Einen gesonderten Mietvertrag für die Batterie bietet die MKG Bank aber derzeit nicht an. Denn Akku und Karosse sind fest miteinander verbunden. Für die Zukunft schließt Mitsubishi aber Möglichkeiten der Entkoppelung und damit auch den flexiblen Akkuwechsel mit entsprechenden Finanzierungsvarianten nicht aus.Streifzug durch den HöherwegKlingt doch eigentlich gut, der Start in die emissionsärmere Autozukunft. Doch ein Blick hinter die Kulissen der wohltönenden Marketingwelt offenbart eine andere Seite. Dies zeigt ein Gang durch einige Autohäuser, beispielsweise in der Düsseldorfer Automeile Höherweg. Werbung für Fahrzeuge mit alternativem Antrieb als auch spezielle Finanzierungsangebote für diese Modelle sind rar. Große Ausnahme ist Toyota. Hier wirbt eine überdimensionale Leuchtschrift im Showroom für die Vollhybridmodelle Auris und Prius (siehe Foto rechts oben). So überwiegen bei Toyota Financial Services in Köln denn auch die Überlegungen, inwieweit sich der Absatz von Fahrzeugen mit Hybrid-Antrieb in Zukunft weiter pushen lässt. Den Anteil der in Deutschland verkauften Fahrzeuge mit dieser Technik will Toyota mittelfristig von derzeit sieben Prozent kräftig nach oben schrauben. Dafür gäbe es, so heißt es in Köln, derzeit zwar keine besondere Verkaufsunterstützung, allerdings seien die Konditionen für Finanzierung und Leasing von Hybrid-Modellen seit geraumer Zeit mit denen für Fahrzeuge mit klassischen Verbrennungsmotoren identisch.Geworben, allerdings sehr dezent, wird im Honda-Autohaus mit einem Plakat ausschließlich für den sportlichen CR-Z, der neben den Modellen Insight und Jazz mit Hybrid-Antrieb daherkommt. Neben Zinssonderkonditionen für die beiden zuletzt genannten Modelle bietet die Frankfurter Honda Bank speziell für den CR-Z einen Null-Prozent-Ratenkredit sowie eine 3-Wege-Finanzierung zu 0,1 Prozent an. Doch Massenbegeisterung löst die Offerte offensichtlich nicht aus. So berichtet ein Autohaus von einer Aktion, bei der der CR-Z mit einem Nachlass von 8.000 Euro an den Mann gebracht werde. Angeblich handele es sich nur um „Einzelstücke“. Ein Verkäufer resümiert bitter: „Der CR-Z gehört jetzt im zweiten Jahr zum Produktprogramm, aber keiner weiß, dass es ihn wirklich gibt.“Es bleibt noch viel zu tunDass der Absatz von Fahrzeugen mit alternativem Antrieb nicht recht in Schwung kommt, ist aber nicht allein auf mangelnde Werbung und wenig attraktive Finanzierungsangebote zurückzuführen. Einige Hersteller bauen gerade ihr erst spärliches Angebot aus, andere wiederum haben derzeit weder E-Mobile noch Hybrid- oder Fuel-Cell-Antriebe im Programm. Dazu zählt VW. Vielsagend heißt es bei den Braunschweiger VW Financial Services, dass man sich intensiv „mit der Erarbeitung e-mobilitätsgerechter Finanzierungskonzepte“ beschäftige. Neben den klassischen Finanzdienstleistungsprodukten würden auch neuartige Konzepte geprüft – nicht zuletzt auch wegen der hohen Batteriepreise. Und bei der FGA Bank, die auch Kunden des Fiat-Konzerns betreut, heißt es nur: „Bei diesem Thema müssen wir mangels Angebot noch passen.“ zLesen SIe hier...... was die Herstellerbanken aktuell tun, um den jetzt anrollenden E-Mobilen mit attraktiven Leasing- und Finanzierungsangeboten den roten Teppich auszurollen.

Ausgabe 01-02/2012: Ein Stück Sicherheit

Ein Stück Sicherheit

MEISTGELESEN

Ford-Handel: Autowelt.Ebert übernimmt Autohaus Deutschler

Autohaus Löbau: Suche nach Investoren läuft

Ferrari Purosangue: Der erste Viertürer im Test - mit Video

STELLENANGEBOTE

Werkstattleiter (m/w/d)

Geschäftsleiter (m/w/d)

Kaufmännische Leitung (M/W/D)

Account Manager (w/m/d) Full-Service Leasing Automotive im Außendienst für unsere Vertriebskooperation Ford Fleet Management Vertriebsregion Süd (Baden-Württemberg, Bayern) | Homeoffice

Kfz-Mechatroniker, Service- / Diagnosetechniker oder Hochvolttechniker (m/w/d)

WEITERLESEN

NEWSLETTER