Der Hausgeräte-Spezialist Dyson gibt seine ambitionierten Pläne für den Einstieg ins Geschäft mit Elektroautos auf. "Unser Automotive-Team hat in den letzten Jahren ein fantastisches Elektroauto entwickelt, allerdings sehen wir aufgrund der aktuellen Situation im Bereich Automotive keine Möglichkeit, das Produkt kommerziell gewinnbringend zu vertreiben", erklärte Dyson am Donnerstag. Das Autoprojekt werde deshalb eingestellt.
Dyson, bekannt vor allem für seine beutellosen Staubsauger, hatte 2017 angekündigt, ein Elektrofahrzeug zu entwickeln und dafür rund 2,5 Milliarden britische Pfund (2,8 Milliarden Euro) zu investieren. Noch im Mai hatte Firmengründer James Dyson erklärt, man liege beim anvisierten Marktstart zum Jahr 2021 weitgehend im Plan und habe die Kosten im Griff.
Die britische Firma beschloss zudem, ihren offiziellen Sitz nach Singapur zu verlagern, wo das Fahrzeug gebaut werden sollte. Diese Ankündigung war in Großbritannien mit Kritik aufgenommen worden, da James Dyson als Brexit-Befürworter in Erscheinung getreten war. Es sei davon auszugehen, dass der Firmensitz auch nach dem Ende des Autoprojekts in Asien bleiben werde, schrieb die 'Financial Times' am Freitag.
Suche nach Käufer blieb erfolglos
Dyson betonte jetzt in einer E-Mail an die Mitarbeiter, die Aufgabe der Autopläne sei "weder auf Mängel beim Produkt noch auf ein Versagen des Entwicklungsteams zurückzuführen". Dyson habe auch versucht, einen Käufer für das Projekt zu finden - "was allerdings bisher leider erfolglos geblieben ist". Die Firma werde aber von der für das Auto entwickelten Batterietechnologie profitieren.
"Zudem werden wir uns auf die gewaltige Aufgabe konzentrieren, Festkörperbatterien und andere grundlegende Technologien in unterschiedlichsten Bereichen zu entwickeln: Sensorik, optische Systeme, Robotik, maschinelles Lernen und KI bieten uns erhebliche Möglichkeiten, die wir ergreifen müssen", schrieb James Dyson. Es gab keine Angaben dazu, wie viel das Autoprojekt Dyson letztlich kostete. Die Firma hatte unter anderem auch einen stillgelegten Flugplatz in Großbritannien für das Projekt umgerüstet.
Momentan stürzen sich alle großen Hersteller ins Geschäft mit Elektroautos und wollen ihre Modelle in den kommenden Jahren auf den Markt bringen. Sie geben dafür Milliarden aus - und es zeigte sich bereits mehrfach, wie teuer die Autoentwicklung werden kann. So tut sich der Elektroauto-Pionier Tesla nach wie vor schwer damit, profitabel zu wirtschaften. Mehrere mit chinesischem Geld finanzierte Elektroauto-Firmen rutschten in massive finanzielle Probleme ab, noch bevor ihre Modelle auf den Markt kamen. (dpa)
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