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Deutsche Autobranche: China bleibt das gelobte Land

02.01.2014 09:18 Uhr
BMW_5er_Langversion China
Geraten die deutschen Autobauer in eine gefährliche Abhängigkeit vom chinesischen Markt?
© Foto: BMW

Der weltweite Automarkt wächst 2014 weiter – und China bleibt der große Taktgeber. Das birgt besonders für deutsche Hersteller nicht nur Chancen, sondern auch Risiken.

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Verstopft sind die Straßen auch in den Metropolen Chinas schon längst. Doch immer mehr Menschen in dem Riesenreich können sich den Wunsch nach einem eigenen Auto erfüllen. Die Hersteller richten ihren Blick deshalb immer weiter nach Osten. Geraten die deutschen Autobauer in eine gefährliche Abhängigkeit vom chinesischen Markt? "Die Sorge, wir würden uns nur auf einen Pfeiler stützen, kann ich entkräften", sagt der Cheflobbyist der deutschen Autobranche, Matthias Wissmann. Die deutschen Unternehmen wollten in allen Regionen der Welt präsent bleiben.

Die nackten Zahlen belegen jedoch die Bedeutung Chinas für die deutsche Fahrzeugindustrie. Der Anteil des Landes am Pkw-Weltmarkt wird nächstes Jahr laut VDA bei 23 Prozent liegen. 2009 waren es nur 15 Prozent. Volkswagen zum Beispiel vertreibt inzwischen ein Drittel seiner Autos in China – und investiert dort weiter kräftig bei dem Versuch, die globalen Spitzenreiter Toyota und General Motors bei den Stückzahlen zu überholen. Die USA werden nach Erwartung der Branche 2014 einen Marktanteil von 21 Prozent erreichen. Das von der Schuldenkrise gebeutelte Westeuropa hat hingegen an Boden verloren – und kommt nach 25 Prozent vor vier Jahren im kommenden Jahr nur noch auf 16 Prozent.

Immerhin: Es geht mit den absoluten Zahlen in Westeuropa wohl nicht mehr in den Keller. Die Autoexperten sagen ein leichtes Absatzplus von zwei Prozent voraus, weil die konjunkturelle Talsohle in Krisenstaaten wie Spanien durchschritten sei. Das wären dann 11,6 Millionen Neuwagen in Westeuropa – definiert als die 15 ersten EU-Staaten plus Schweiz, Norwegen und Island.

Westeuropa: "Die Erholung braucht Zeit"

Die Trendwende ist also geschafft. Aber die Erholung werde nicht so schnell vonstattengehen wie in den USA nach dem Krisenjahr 2009. Die Schwäche Europas sei "nicht der Normalzustand in den nächsten Jahren", beschwört Wissmann das Potenzial des Kontinents. Umgekehrt dürfe man nicht zu viel erwarten: "Die Erholung wird ihre Zeit brauchen." China scheint immer weiter zu enteilen: 16 Millionen neue Autos werden in diesem, gut 17 Millionen im nächsten Jahr dort verkauft.

Wohin die Reise im Inland geht, ist noch nicht klar. Nach Einschätzung der Beratungsfirma Ernst & Young liegen die Rabatte für Autokäufer nach wie vor auf hohem Niveau, und Tages- und Eigenzulassungen schönen die Bilanz. Der Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer hat dagegen in jüngster Zeit sinkende Rabatte festgestellt. Das wäre ein Indiz dafür, dass die Kunden auch ohne Zusatzanreiz wieder in die Autohäuser kommen.

Inland: 2014 Drei-Millionen-Marke im Visier

Das Ergebnis für 2013 wird jedenfalls schwach ausfallen: Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen sank in Deutschland bis November um fünf Prozent und die Drei-Millionen-Marke wird im Gesamtjahr deutlich verfehlt. Wissmann macht Hoffnung, dass sie 2014 wieder erreicht wird. Bis zur Jahresmitte seien auch die Deutschen von der Euro-Schuldenkrise paralysiert gewesen. Die deprimierenden Entwicklungen in Südeuropa hätten auch sie verunsichert und von großen Anschaffungen abgehalten. Das ändere sich nun allmählich. (dpa)

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