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Debatte: Was der Diesel-Skandal außerhalb des VW-Konzerns auslöste

16.09.2016 00:05 Uhr
"Dieselgate" setzt längst nicht nur Volkswagen unter Zugzwang, sondern bringt auch daneben einiges in Bewegung.

Fahrverbote, neue Abgastests, mehr Verbraucherschutz: Der Diesel-Skandal beschäftigt nicht nur Volkswagen, sondern inzwischen auch viele andere Akteure. Was hat die Affäre um die Manipulation von elf Millionen Dieselfahrzeugen noch ausgelöst?

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"Dieselgate" setzt längst nicht nur Volkswagen unter Zugzwang, sondern bringt auch daneben einiges in Bewegung. Der Bundestag hat einen Untersuchungsausschuss eingesetzt, andere Autohersteller müssen sich für auffällige Abgaswerte rechtfertigen, Fahrverbote stehen im Raum. Ein Überblick:

GRENZWERTE

In vielen deutschen Innenstädten überschreiten die gemessenen Werte für Stickstoffdioxid (NO2) - ein Gas, das vor allem auch bei Verbrennungsprozessen in Motoren entsteht - laut Umweltbundesamt den zulässigen Jahresmittelwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter. Im vergangenen Jahr hatte deswegen die EU-Kommission gegen Deutschland sogar ein Verfahren eröffnet. Die Deutsche Umwelthilfe klagt in vielen Fällen gegen die zuständigen Länder und fordert Diesel-Fahrverbote in Großstädten.

In der Diskussion ist auch eine sogenannte Blaue Plakette, die nur besonders schadstoffarme Diesel bekämen. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) pocht aber darauf, dass die Kommunen bereits Fahrverbote verhängen könnten. Etwa in München oder Düsseldorf könnte es dazu kommen.

VERBRAUCHERSCHUTZ

Immer lauter wird im Gefolge des Diesel-Skandals die Forderung nach mehr Verbraucherschutz. Vielen VW-Kunden stößt es sauer auf, dass US-Diesel-Besitzer umfangreiche Entschädigungen bekommen können, europäische Kunden aber meist mit einem Software-Update zufrieden sein sollen. Volkswagen verweist auf die unterschiedlichen Rechtssysteme: In der EU haben die Hersteller unter anderem erst einmal die Möglichkeit, einen Mangel zu beseitigen, anstatt das Auto gegen Erstattung des Kaufpreises zurückzunehmen.

EU-Verbraucherschutzkommissarin Vera Jourova hat außerdem einen Mangel an Transparenz bei Volkswagen ausgemacht. Brüssel hat zudem vorgeschlagen, mehr Überwachung nationaler Aufsichtsbehörden in der Autobranche zu bekommen - das ist derzeit Sache der Nationalstaaten.

NEUE ABGASTESTS

Den Schutz des Motors führen viele Hersteller als Grund dafür an, dass die Abgasreinigung in bestimmten Situationen zumindest teilweise heruntergefahren wird - etwa außerhalb sogenannter Temperaturfenster. Kaum ein Autofahrer versteht jedoch, warum ein Motor bereits bei unter 17 Grad gefährdet sein soll. Die Regeln für den umstrittenen Motorschutz sollen daher konkretisiert werden. Experten fordern zudem realistischere Abgastests, etwa auch auf der Straße. Erst durch den festgelegten Prüfablauf auf der Werkstatt-Rolle konnte die von VW eingesetzte Software den Test erkennen und die Abgasreinigung auf volle Leistung schalten. Überdies sollten Hersteller den Behörden ihre Motor-Software offenlegen.

NACHBESSERUNGEN AUCH BEI ANDEREN AUTOBAUERN

Im Zuge von Nachmessungen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) wollen auch andere Hersteller als VW insgesamt rund 630.000 Autos "freiwillig" nachbessern. Jüngst gab das KBA zum Start der Aktion die Umrüstung für den Geländewagen Porsche Macan frei. Ziel der Nachjustierung ist, dass die Abgasreinigung bereits ab fünf Grad Celsius Außentemperatur voll greift und nicht erst ab 17 Grad. Auch Modelle von Audi, Mercedes und Opel sind betroffen, daneben einige VW-Nutzfahrzeuge.

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