Die aktuellen Zahlen des DAT-Barometers zeigen eine leichte Erholung auf dem deutschen Automarkt im Jahr 2024. Bis Juni wurden rund 1,5 Millionen Neuwagen zugelassen. Dies deutet laut Deutsche Automobil Treuhand auf ein Ende der dreijährigen Absatzflaute hin, wobei bis Jahresende etwa drei Millionen Neuzulassungen erwartet werden. Dennoch bleibt der Markt weit hinter dem Vorkrisenjahr 2019 zurück, als im ersten Halbjahr 1,8 Millionen Fahrzeuge neu zugelassen wurden.
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Die Neuzulassungen im ersten Halbjahr 2024 sind weiterhin stark von Verbrennungsmotoren geprägt. Benziner machen 37,4 Prozent der Neuzulassungen aus und Dieselmotoren 29,3 Prozent, wohingegen reine Elektrofahrzeuge (BEV) nur einen Anteil von 12,5 Prozent erreichen.
Stabilisierung des Gebrauchtwagenmarkts
Auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt dominieren Verbrenner deutlich, mit 59,0 Prozent Benzinern und 29,3 Prozent Diesel-Fahrzeugen. Lediglich 2,2 Prozent der Besitzumschreibungen entfallen auf BEV, was rund 71.462 Fahrzeuge ausmacht.
Der Gebrauchtwagenmarkt zeigt sich stabilisiert, bleibt jedoch ebenfalls unter dem Niveau von 2019. Im ersten Halbjahr 2024 wurden 3,2 Millionen Fahrzeuge umgeschrieben, leicht mehr als in den Jahren 2022 und 2023. Die Preise für dreijährige Gebrauchtwagen haben sich gefestigt, mit Benzinern, die 63,1 Prozent und Diesel-Pkw, die 61,3 Prozent ihres ursprünglichen Listenpreises erzielen.
Zum Jahresbeginn 2024 lag der Bestand an Elektrofahrzeugen bei rund 1,5 Millionen. Allerdings sanken die Neuzulassungen von BEV im ersten Halbjahr 2024 um 16,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was auf ein langsames Wachstum des Bestands hinweist. Im Gegensatz dazu stiegen die Neuzulassungen von Plug-in-Hybridfahrzeugen (PHEV) um 13,3 Prozent. Es bleibt unklar, ob diese Entwicklung auf stärkere Motorisierungen, steuerliche Vorteile für Dienstwagenfahrer oder ein größeres Vertrauen in Hybridfahrzeuge zurückzuführen ist.
Geringe Bedeutung privater BEV-Zulassungen
Private Neuzulassungen von BEV spielen weiterhin eine untergeordnete Rolle. Sowohl bei Neuwagen als auch bei Gebrauchtwagen wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres nur etwa 70.000 Einheiten von Privatpersonen gekauft. Der gewerbliche Sektor dominiert die BEV-Zulassungen, wobei steuerliche Vorteile eine wesentliche Rolle spielen. Im Jahr 2023 lag der Anteil privater Neuzulassungen bei nur 43 Prozent, und im ersten Halbjahr 2024 sank dieser Anteil auf knapp 39 Prozent.
Die Vermarktung von gebrauchten BEV stellt den Handel vor Herausforderungen. Diese Fahrzeuge erzielen nach drei Jahren nur noch 51,9 Prozent ihres ursprünglichen Listenpreises, während vergleichbare Benziner deutlich über zehn Prozentpunkte mehr erreichen.