In Bremen hat die Corona-Krise vergleichsweise viele Firmen in die Knie gezwungen. Mit 8,3 beantragten Insolvenzen pro 10.000 Unternehmen im Monatsdurchschnitt war der Stadtstaat im Jahr 2020 unter den 16 Bundesländern mit Abstand am stärksten betroffen, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat.
Der bundesweite Durchschnitt der Insolvenzhäufigkeit für das Jahr 2020 lag nach Angaben der Wiesbadener Behörde vom Freitag bei 4,0. Das heißt von 10.000 Unternehmen rutschten durchschnittlich im Monat vier in die Pleite. Im Jahr 2019, also vor der Corona-Pandemie, waren es 4,8 pro Monat.
Bremen war den Angaben zufolge das einzige Bundesland, in dem im Corona-Jahr 2020 mehr Unternehmensinsolvenzen beantragt wurden als 2019 (6,9), bevor Sonderregelungen wie die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht in Kraft getreten waren.
Um eine Pleitewelle in der Corona-Krise zu verhindern, hatte der Staat die Pflicht zum Insolvenzantrag bei Eintritt eines Insolvenzgrundes wie Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit zeitweise ausgesetzt. Seit dem 1. Mai 2021 gilt die Insolvenzantragspflicht wieder in vollem Umfang.
Die befürchtete Welle an Firmenpleiten zeigt sich bislang aber nicht in der amtlichen Statistik. Mit 7.408 Fällen lag die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im ersten Halbjahr des laufenden Jahres nach jüngsten Angaben des Statistischen Bundesamtes sogar um 17,7 Prozent unter dem Wert der ersten sechs Monate 2020.
Im vergangenen Jahr war dem Bundesamt zufolge Berlin mit 6,1 Unternehmensinsolvenzen pro 10.000 Unternehmen am zweitstärksten betroffen. Nordrhein-Westfalen war 2020 das Flächenland mit dem höchsten Wert (5,4). Über dem Bundesschnitt lagen auch das Saarland (5,0), Hamburg (5,0), Sachsen-Anhalt (4,6) und Hessen (4,2). In Thüringen war die Insolvenzhäufigkeit mit 2,5 Fällen pro 10.000 Unternehmen am niedrigsten.