Daimler kommt im Corona-Jahr 2020 trotz eines weiteren Absatzrekords in China und eines deutlichen Schubs zum Abschluss nicht an die Verkaufszahlen des Vorjahrs heran. Von seiner Kernmarke Mercedes-Benz brachte der Stuttgarter Konzern weltweit rund 2,16 Millionen Fahrzeuge an die Kunden, wie er am Freitag mitteilte. Das war zwar das fünfte Jahr in Folge über der Zwei-Millionen-Marke, im Vergleich zu 2019 aber ein Minus von 7,5 Prozent. Allein in China wurden über 774.000 Mercedes verkauft - mehr als jeder dritte.
Die Corona-Krise hatte Daimler vor allem im ersten Halbjahr schwer zugesetzt und die Absatzzahlen infolge der Schließung von Autohäusern und des Stillstands in einigen Werken zeitweise einbrechen lassen. Im zweiten Halbjahr lief es wieder besser, der Rückstand ließ sich am Ende aber nicht mehr aufholen. Daimler sprach angesichts der Umstände von einer starken Absatzentwicklung in einem herausfordernden Jahr. Im wichtigsten Einzelmarkt China verbuchte der Konzern ein Plus von knapp zwölf Prozent. In Deutschland und Europa sowie den USA lagen die Zahlen dagegen deutlich unter dem Vorjahr.
Starkes Wachstum bei elektrifizierten Modellen
Sehr zufrieden zeigte sich Vorstandschef Ola Källenius mit der Nachfrage nach E-Modellen, die vor allem zum Jahresende stark zugelegt habe. "Die Verkäufe unserer Plug-In-Hybride und vollelektrischen Fahrzeuge konnten wir mehr als verdreifachen", sagte er. Rund 160.000 waren es den Angaben zufolge weltweit, davon gut 115.000 Hybride und etwa 27.000 elektrische Smarts. Vom ersten reinen Mercedes-Elektroauto, dem EQC, wurden etwa 20.000 verkauft. "Unsere internen Prognosen für 2020 lassen darauf schließen, dass wir die europäischen CO2-Ziele für Pkw im vergangenen Jahr erreicht haben", sagte Källenius. Und auch für 2021 gehe man davon aus, sie einzuhalten.
Mercedes-Benz stellt in diesem Jahr vier neue Modelle aus der EQ-Reihe vor. Bisher gibt es neben dem EQC nur die Großraumlimousine EQV. Der E-Anteil an der Neuwagenflotte - Smart eingerechnet - lag den Angaben zufolge im vergangenen Jahr bei 7,4 Prozent. 2019 waren es zwei Prozent. (dpa)