Der CO2-Ausstoß und damit der Kraftstoffverbrauch von Pkw ist in Europa 2017 erstmals wieder gestiegen. Das belegen die nun veröffentlichten endgültigen Daten der Europäischen Umweltagentur (EUA). Demnach lagen die Emissionen der EU-Neuwagenflotte bei 118,5 Gramm pro Kilometer und damit um 0,4 Gramm über dem Wert des Vorjahres. Die Industrie hält damit zwar die aktuellen Vorgaben von 130 Gramm ein, entfernt sich jedoch weiter vom Grenzwert für 2021, der bei 95 Gramm liegt.
Seit dem Start der EUA-Aufzeichnungen im Jahr 2010 ist der CO2-Ausstoß von Europas Neuwagen zunächst kontinuierlich gesunken. 2015 lag er um 15,5 Prozent unter dem Startwert. Bereits 2016 verzögerte sich die Entwicklung, 2017 hat sie sich nun umgekehrt. Grund dürfte einerseits der sinkende Marktanteil des CO2-effizienten Dieselmotors sein, andererseits der anhaltende Trend zu schweren und durstigen SUV. Beide Effekte überkompensieren die Fortschritte in der Motorentechnologie und die beginnende Elektrifizierung.
Im Bereich der leichten Nutzfahrzeuge, wo der Diesel weiterhin Standard ist und SUV nicht existieren, ist der CO2-Ausstoß zuletzt gesunken. 2017 lag er bei 156,1 Gramm pro Kilometer und damit 7,5 Gramm unter dem Vorjahreswert. Das aktuelle Limit von 175 Gramm wird damit klar unterschritten, das Ziel für 2020 wird noch um 6 Prozent verfehlt.
Während alle Transporter-Hersteller 2017 ihre jeweiligen CO2-Ziele erreicht haben, haben die Pkw-Hersteller Lamborghini, Mazda und Alpine die Vorgaben verpasst. Den geringsten Kohlendioxid-Ausstoß hatte Toyota mit 103 Gramm, gefolgt von Peugeot und Citroën mit 105 und 106 Gramm. Bei den Nutzfahrzeugherstellern lag Dacia mit 118 Gramm vorn. (SP-X)