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Brandbrief des Conti-Vorstands: "Geschäftliche Situation sehr ernst"

05.09.2018 12:15 Uhr
Continental Hauptverwaltung
Nachdem Conti seine Gewinnprognose für 2018 bereits zwei Mal nach unten korrigieren musste, liegen die Nerven in Hannover offenbar blank.
© Foto: Continental

Die Geschäfte bei Continental entwickeln schlechter als erwartet. Der Konzernvorstand hat jetzt seinen weltweit etwa 400 Spitzenmanagern klare Ansagen gemacht.

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Der Vorstand des Autozulieferers Continental hat seine Spitzenmanager in scharfen Worten zu verstärkten Anstrengungen aufgefordert. "Unsere derzeitige, geschäftliche Situation ist sehr ernst", heißt es in dem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Brief, aus dem zuerst die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (Mittwoch) zitiert hatte.

Der Vorstand kündigt in dem Schreiben auch personelle Änderungen im Management an – "dort, wo das Vertrauensverhältnis zu unseren relevanten Stakeholdern nachhaltig beschädigt ist". Neben Wachstumsprogrammen soll es auch externe Unterstützung für schwächelnde Geschäftsbereiche geben.

Nach Angaben eines Konzernsprechers richtet sich das Schreiben an weltweit etwa 400 Führungskräfte. Konkret wird darin "einem halben Dutzend" der insgesamt 27 Geschäftsbereiche vorgeworfen, wiederholt selbstgesteckte Ziele nicht erreicht zu haben. Wörtlich heißt es in dem Schreiben: "Daher die klare Ansage: Auf diesem falschen Gleis fahren wir keinen Meter mehr: Dieser Zug stoppt genau hier und jetzt!" Die betroffenen Bereiche werden gemahnt: "Sie halten damit nicht, was sie versprechen."

Wegen schwächerer Geschäfte und höherer Kosten hatte Conti Mitte August zum zweiten Mal in diesem Jahr seine Gewinnprognose für 2018 gesenkt. Der Konzernumsatz dürfte bei 46 Milliarden Euro vor Währungseffekten liegen – und nicht mehr wie zuvor angekündigt bei 47 Milliarden Euro. Die Aktie ging auf Talfahrt. (dpa)

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KOMMENTARE


AutomotiveConsultant

05.09.2018 - 16:18 Uhr

Ob ein derartiger Brandbrief im Interesse des Unternehmens ist? Wirkt in Summe so, als stamme er von Donald Trump. Seriös geht anders...


LB

05.09.2018 - 18:30 Uhr

Hört sich so an, als ob ein paar Super-Vorstände sich Management à la Darth Vader zum Vorbild genommen hätten: "Admiral, Sie haben mich zum letzten mal enttäuscht !" Viel Spaß noch in dem Laden...


Uwe Schneider

05.09.2018 - 21:26 Uhr

Es ist einfach vom Vorstandstisch die weiteren Ebenen zur Zielerreichung anzumahnen ! Vielleicht zeichnen sich doch erste Krisen ab. Denn es war noch nie da, dass die wirre Politik mancher Länder keine wirtschaftlichen Auswirkungen hat.


HJS

06.09.2018 - 09:50 Uhr

Sehr Schön, dass Ross und Reiter auch beim Namen genannt werden. Denn in Zeiten, in denen für das eigene Image der Karrieristen alles geopfert wird, Menschen, Schicksale, Arbeitsplätze, ganze Unternehmen, ist es politisch vielleicht nicht ganz korrekt, aber meiner Überzeugung nach genau richtig. Früher waren es echte Männer als Unternehmer, die ganz konsequent bei eigenem Versagen die Pistole aus dem Schreibtisch geholt haben. Seit dem Tod von Adolf Merckle habe ich nicht mehr davon gehört. Was nicht heißt, dass ich den Freitod fordere. Aber offen, ehrlich und selbstkritisch sich die eigene Limitiertheit und Fehler einzugestehen... Zugegeben, ich träume auch von einer besseren Welt. Aber noch Kritik daran, wenn die Bombe platzt geht garnicht. Nur die Bereitschaft Fehler zuzugeben und daran zu arbeiten um sich weiter zu entwickeln hat uns zu Menschen überhaupt erst gemacht. (Try by Error) Wenn uns das verloren geht, ist der Mensch am Ende seiner Evolution schon heute längst angelangt. Abschließend sei mir der Verweis auf das Peter-Prinzip gestattet. (These von Laurence J. Peter)


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