Bosch kappt im Herbst die mechanische Verbindung zwischen Bremspedal und Bremse. Dann soll das neuartige hydraulische Brake-by-Wire-System des Zulieferers bei einem ersten Autohersteller auf die Straße kommen. Auch eine elektromechanische Variante ist in der Entwicklung. Das Unternehmen rechnet damit, dass 2030 mehr als 5,5 Millionen Fahrzeuge weltweit mit Brake-by-Wire-Systemen ausgestattet sein werden.
Beim "Bremsen per Kabel" wird der Befehl des Fahrers nicht mehr über eine schwere und platzbedürftige Mechanik an die Bremse weitergegeben, sondern elektronisch. Bei aktuellen Varianten der Technik gibt es aber eine mechanische Rückfallebene für Notfälle, so dass sich die theoretischen Vorteile des kabellosen Bremsens nicht komplett realisieren lassen. Bosch verzichtet auf diese Absicherung per Gestänge und nutzt für Redundanz ebenfalls eine elektronische Lösung.
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Langzeit- und Extrem-Tests der Technik sind dem Unternehmen zufolge nun erfolgreich abgeschlossen. Bei welchem Autohersteller und Modell das neue Brake-by-Wire-System zum Einsatz kommt, sagt Bosch nicht.