BMW-Chef Harald Krüger hält das inzwischen größte Werk des Konzerns im US-Bundesstaat South Carolina für ein zentrales Standbein - auch angesichts des Streits um Einfuhrzölle. Die Fabrik Spartanburg, wo viele SUV-Modelle der X-Reihe entstehen, sei als wesentlicher Standort schon in den Vereinigten Staaten, sagte der Manager der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ/Montag). Bezogen auf Pläne von US-Präsident Donald Trump, auf Importe aus dem Nachbarland Mexiko Abgaben von bis zu 35 Prozent zu erheben, meinte er: "Unsere starke Präsenz als Arbeitgeber in den USA, China, Europa und auch Großbritannien ist unser größtes politisches Kapital."
BMW ist mittlerweile der größte Auto-Exporteur der USA. Parallel dazu baut das Unternehmen derzeit aber auch ein neues Werk in Mexiko auf. Der südliche Nachbar der USA ist für Autobauer von großer Bedeutung, weil sie von dort aus in der nordamerikanischen Freihandelszone Nafta Fahrzeuge günstig herstellen und dann auf den US-Markt bringen können. Auch Volkswagen, Audi und Daimler produzieren in Mexiko.
In der deutschen Autobranche riefen die Ankündigungen Trumps zuletzt Sorgen hervor. "Wir nehmen die Äußerungen ernst", meinte kürzlich der Chef des Branchenverbands VDA, Matthias Wissmann. Allerdings müsse sich erst noch zeigen, ob und wie die Abschottungspläne umgesetzt würden. Bei BMW hieß es, man baue das Werk in Mexiko weiter und wolle dort ab 2019 die 3er Limousine für den Weltmarkt herstellen.
Krüger sagte der "WAZ" zudem, er sei skeptisch zur ferneren Zukunft des Dieselmotors. Weil die Emissionsregeln immer strikter würden, werde der Punkt kommen, an dem er schlichtweg unwirtschaftlich sei. (dpa)