Der hohe Wettbewerbsdruck in der Autoindustrie und negative Währungseinflüsse haben beim Volkswagen-Konkurrenten Hyundai im vergangenen Jahr den Gewinn geschmälert. Trotz eines leichten Absatzwachstums ging der Überschuss der Südkoreaner 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent auf 6,51 Billionen Won (etwa fünf Milliarden Euro) zurück, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.
Es war geringste Gewinn seit fünf Jahren. Der Umsatz stieg dagegen um drei Prozent auf 91,96 Billionen Won. Im vierten Quartal nahm der Überschuss im Jahresvergleich um 7,7 Prozent auf 1,53 Billionen Won ab. Der Wettbewerb auf dem globalen Markt habe sich verstärkt, hieß es zur Begründung. Auch habe sich der Wertverlust der Währungen in den aufstrebenden Märkten, die für Südkoreas Autobranche wichtige Exportländer sind, negativ bemerkbar gemacht.
Hyundai - zusammen mit der Schwesterfirma Kia Motors weltweit der fünftgrößte Autohersteller - nannte keinen Namen von Konkurrenten. Doch während der Wettbewerb gerade in etablierten Märkten wie den USA gewachsen sei, herrsche in China wegen der wirtschaftlichen Abkühlung auch eine größere Unsicherheit, sagte eine Firmensprecher.
Die Volksrepublik ist für die Südkoreaner der größte Markt. Doch anders als in den USA und Europa, wo Hyundai nach eigenen Angaben Zuwächse verzeichnete, ging der Absatz im großen Nachbarland zum ersten Mal seit 2007 zurück - um 7 Prozent auf 1,037 Millionen Autos.
Unsicherheit des globalen Markts
"Wir erwarten, dass sich die Unsicherheit des globalen Markts fortsetzen wird", hieß es in einer Firmenmitteilung. Konzernchef Chung Mong Koo hatte bereits Anfang des Jahres das verlangsamte Wachstum in China, die niedrigen Ölpreise und Marktunsicherheiten infolge des Zinsanstiegs in den USA als neue Probleme für Hyundai und Kia genannt. Als ein Ziel gab Chung aus, dass sich der Konzern stärker auf Forschung und Entwicklung konzentrieren müsse.
Hyundai Motor meldete für das vorige Jahr insgesamt 4,963 Millionen verkaufte Fahrzeuge. Zusammen mit Kia setzte Hyundai knapp über acht Millionen Autos ab. Das Jahresziel von 8,2 Millionen Stück wurde dabei allerdings verfehlt. (dpa)