Europas Autofabriken waren im vergangenen Jahr erneut schwach ausgelastet. Im Schnitt produzieren sie 58 Prozent ihrer möglichen Kapazität, wie Berechnungen des Beratungsunternehmens Inovev ergeben haben. Potenziell wäre in den Fabriken die Fertigung von 23,15 Millionen Einheiten möglich, der tatsächliche Ausstoß lag bei 13,4 Millionen Fahrzeugen. Berücksichtigt wurden die Werke in der EU, dem Vereinigten Königreich sowie der Türkei.
Besonders betroffen von Überkapazitäten waren im vergangenen Jahr aus unterschiedlichen Gründen Tesla, Tata und Magna sowie Ford, Renault-Nissan und Stellantis. Besser ausgelastet als im Branchenschnitt waren die Produktionsstätten von Hyundai-Kia, Toyota, BMW, Geely, VW, Suzuki und Mercedes.
Die Werksauslastung sinkt bereits seit 2017. Lag sie damals noch bei 85 Prozent, ging sie im ersten Corona-Jahr 2019 auf 81 Prozent zurück. In den beiden darauffolgenden Jahren lag sie bei 62 Prozent und 59 Prozent. Die Spätfolgen der Pandemie sowie der Ukraine-Krieg verhinderten 2022 eine Erholung. Hinzu kommt, dass die Branche ihre Werke auf E-Mobilität umstellt, wodurch es zu vorübergehenden Produktionsrückgängen kommt.