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Autonomes Fahren und Brennstoffzelle: Audi übernimmt Federführung

20.07.2016 12:00 Uhr
Rupert Stadler
Audi-Chef Rupert Stadler kündigte die Entwicklung eines serienreifen Brennstoffzellenautos an
© Foto: Audi

Seit 1971 wirbt Audi mit dem Slogan "Vorsprung durch Technik". Das soll auch künftig gelten. Für die großen Branchenthemen sind die Ingolstädter im VW-Konzern zuständig.

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Audi übernimmt im VW-Konzern die Federführung für das autonom fahrende Auto und die Brennstoffzelle. Das teilte Audi-Vorstandschef Rupert Stadler am Dienstag vor 2.800 Audi-Führungskräften aus aller Welt in München mit, wie aus Unternehmenskreisen verlautete. Der Hersteller werde ein serienreifes Brennstoffzellen-Auto entwickeln. Wann es auf den Markt kommen soll, blieb offen.

In zehn Jahren soll mindestens ein Viertel aller verkauften Audis rein elektrisch fahren. Damit übernimmt Stadler das Ziel, das Volkswagen-Chef Matthias Müller im Juni in seiner Strategie 2025 für den gesamten Konzern gesetzt hat. In zwei Jahren soll in Brüssel der erste rein batteriebetriebene Audi vom Band laufen.

Die Forschungs- und Entwicklungsausgaben für E-Autos, Digitalisierung und autonomes Fahren würden in den nächsten Jahren massiv erhöht. Sparen will Audi den Angaben zufolge vor allem durch deutlich weniger Modell- und Motorvarianten. Es gebe zu viele regionale oder sogar länderspezifische Varianten, die oft nicht rentabel genug seien.

In der Oberklasse werden sich die Brennstoffzelle und das autonome Fahren als erste durchsetzen – deshalb sei Audi der geeignete Vorreiter im VW-Konzern, heißt es im Unternehmen. Das nächstes Jahr neu auf den Markt kommende Flaggschiff A8 soll auf der Autobahn bereits teilautonom fahren können – der Fahrer muss nicht mehr auf die Straße schauen, sofern der Gesetzgeber das dann erlaubt.

Die Brennstoffzelle, mit der Wasserstoff und Sauerstoff zu elektrischer Energie umgewandelt werden, ist bei Audi bislang nur in Prototypen im Einsatz. Sie ist leichter als die Batterie und ermöglicht Reichweiten wie mit Benzin oder Diesel. Hürden sind der Preis und das fehlende Wasserstoff-Tankstellennetz. (dpa)

 

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KOMMENTARE


Arno Schmidt

20.07.2016 - 22:27 Uhr

Im VW-Konzern träumt man wirklich immer noch von der Brennstoffzelle. Meiner Ansicht nach haben die Autohersteller hier zu lange auf Zeit gespielt. Jetzt dürfte es dafür zu spät sein. Der batteriebetriebene Elektromotor hat mittlerweile so viel Traktion gewonnen, dass dieser Trend nicht mehr umkehrbar sein wird.


Derek Finke

21.07.2016 - 15:56 Uhr

Warum sollte die Brennstoffzelle out sein? Es spricht soviel dafür. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Autos durchsetzen, die mehrere hundert Kilo Akkus mit sich schleppen und für die es keine massentaugliche Ladeinfrasruktur gibt. Genausowenig glaube ich an in die Straße eingelassene Induktionsschleifen, wer soll sowas finanzieren? Wenn es in der Batterietechnologie nicht doch noch einen entscheidenen Sprung nach vorn gibt, ist die Brennstoffzelle das am ehesten geeignete Konzept.


Arno Schmidt

22.07.2016 - 00:18 Uhr

@ Derk Finke Wasserstofftankstellen für Brennstoffzellen sind extrem teuer, gefährlich und es gibt davon momentan genau 34 Stk. in Deutschland. Stromtankstellen sind viel billiger zu bauen, wesentlich weniger gefährlich und stellen zudem nur eine Ergänzung zum Tanken an der eigenen Steckdose dar. Es gibt davon zudem bereits ca. 15000 in Deutschland.


Dieter S.

01.08.2016 - 08:47 Uhr

Hier gilt es nicht für Audi, für BMW, für Mercedes etc. zu sprechen. Die deutsche Automobilindustrie läuft Gefahr "hinterherzulaufen". Ein Technologievorsprung wie es ihn in den vergangenen Jahrzehnten gab, ist nicht mehr zu erkennen. Ich glaube auch der Rest der Welt ist sich noch gar nicht im Klaren welche Technologie die Zukunft gehört, daher ist ein Forschen in allen bekannten Technologien ratsam. Nur eines darf nicht passieren, das man aus falschem Lobbyismus der Ölindustrie hinterher läuft wie ein junger Hund. Die investieren nämlich Milliarden nur um die Manager und die EU bei Laune zu halten. Dabei ist dies die einzige wirklich wahre Erkenntnis, Verbrennungsmotore haben auf Dauer keine Zukunft. Liebe Ingenieure, lasst eurer Phantasie freien Lauf. Ob Niedervolttechnik, Wasserstoff, ich finde ihr solltet alles auf dem Schirm haben. Und mir wäre am liebsten wenn ein deutscher Hersteller hier den Maximal Leader spielt.


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