Neue Mobilitätskonzepte mit selbstfahrenden Autos reduzieren nicht notwendigerweise den Verkehr auf den Straßen. In einer Simulation der Universität Göteborg führte der vermehrte Einsatz von Roboterfahrzeugen in mehreren der untersuchten Szenarien sogar zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen.
Carsharing kann für volle Straßen sorgen
Vor allem ein Carsharing-Modell mit autonomen Fahrzeugen sorgt für volle Straßen, wie die Forscher mit Hilfe eines Simulationsmodells der Karlsruher PTV Group herausgefunden haben. So fällt das Verkehrsaufkommen gegenüber heute um rund 15 Prozent höher aus, wenn 33 Prozent der privaten Autofahrten auf Sharing-Mobile verlagert würden. Unter anderem deshalb, weil zwar weniger Fahrzeuge unterwegs sind, diese aber mehr fahren.
Citröen Autonomous Mobility Vision
BildergalerieAnders sieht es beim Ridesharing aus. Anders als beim Carsharing, wo sich mehrere Haushalte ein Fahrzeug zur jeweils individuellen Nutzung teile, wird beim Ridesharing nur die Fahrt geteilt. Die Autos nehmen mehrere Passagiere mit ähnlichen Zielen auf und liefern sie auf optimierten Routen ab – wie eine Art Sammeltaxi. Würde man ein Drittel der aktuelle Privatwagenflotte durch dieses Modell ersetzen, könnte das Verkehrsaufkommen um rund sechs Prozent sinken.
Die Werte gelten nur, wenn man lediglich die Verlagerung vom privaten Pkw betrachtet. Wenn zusätzlich auch die Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs auf autonome Dienste umsteigen, steigt das Verkehrsaufkommen sowohl im Car-Sharing- als auch im Ride-Sharing-Szenario
Großes Potenzial durch autonome Mobilitätsformen
Insgesamt sieht die Studie aber ein großes Potenzial durch neue autonome Mobilitätsformen. Die Verlagerung des heutigen Autoverkehrs auf autonomes Ride-und Carsharing könnte das Fahrzeugaufkommen auf der Straße um bis zu vier Fünftel reduzieren, was wahrscheinlich zu einem verringerten Bedarf an Parkplätzen und neuen Fahrzeugen führen würde.