Hella aus dem westfälischen Lippstadt will bis zum Herbst 700 Stellen in Deutschland abbauen. Das Unternehmen geht davon aus, dass sich der Automobilmarkt nach der derzeitigen Krise nicht wieder auf dem früheren Niveau einpendeln wird, sagte der Sprecher der Hella KG Hueck & Co. am Montag. Am Sonntag hatte die Firmenspitze die Mitarbeiter über die Planungen informiert. Bis Ende September seien betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. Dies hatte der Betriebsrat bei der Einführung von Kurzarbeit mit der Leitung des Familienunternehmens ausgehandelt. Besonders betroffen sind die Standorte Lippstadt und Paderborn. Dort sollen durch Fluktuation, Abfindungsangebote und Altersregelungen möglichst sozialverträglich 450 von mehr als 5.500 Stellen abgebaut werden. An den anderen Standorten Wembach, Recklinghausen, Hamm und Bremen sei der Abbau von noch einmal 250 Stellen geplant. Sollte dies bis Ende September nicht gelingen, seien ab Oktober auch betriebsbedingte Kündigungen möglich, sagte der Firmensprecher. Die Branche befinde sich in einem strukturellen Tief. "Wir gehen nicht davon aus, dass sich der Markt künftig wieder auf 100 Prozent erholen wird." Hella habe zum Teil dramatische Umsatzeinbrüche von rund 25 bis 40 Prozent. Im abgelaufenen Geschäftsjahr von Juni 2007 bis Mai 2008 hatte das Unternehmen 3,9 Milliarden Euro umgesetzt. Auch international habe Hella auf die gesunkene Nachfrage reagiert. Zahlen nannte das Unternehmen nicht. Weltweit beschäftigt Hella 25.000 Menschen, 11.000 davon in Deutschland. Das Unternehmen stellt Scheinwerfer und Elektronikkomponenten für die Automobilindustrie her. (dpa)
Autokrise: Hella vor großem Stellenabbau

Der Zulieferer will sich bis zum Herbst von 700 Mitarbeitern trennen. Besonders betroffen sind die Standorte Lippstadt und Paderborn. Dort sollen durch Fluktuation und Abfindungsangebote 450 Jobs möglichst sozialverträglich werden.