Die Deutschen kaufen in diesem Jahr ein Fünftel weniger Autos als noch 2019. Davon geht der Verband der Automobilindustrie aus. "Wir erwarten für das Gesamtjahr 2020 ein Volumen von rund 2,9 Millionen Neuzulassungen", teilte die Präsidentin Hildegard Müller am Donnerstag mit. Sie führte den Rückgang um 20 Prozent allein auf die Corona-Krise zurück. Im November lagen die Neuzulassungen mit 290.200 drei Prozent unter dem Vorjahreswert.
Da auch der Export in diesem Jahr eingebrochen ist, werden nach der Verbandsprognose am Jahresende in den deutschen Werken nur noch 3,5 Millionen Autos vom Band gelaufen sein, ein Viertel weniger als im vergangenen Jahr. 30.000 Arbeitsplätze sind in der Branche innerhalb eines Jahres verloren gegangen. Im September lag die Zahl der Beschäftigten noch bei knapp 804.000.
Zuversicht ziehen die Hersteller nach Müllers Worten daraus, dass sich Elektroautos besser verkaufen. Dazu trugen auch höhere staatliche Prämien für Käufer bei. Jedes sechste Auto verlässt nach Branchenangaben die deutschen Werke mit einem Elektromotor unter der Haube.
Dennoch werde das Niveau von vor der Krise auch 2021 nicht erreicht. Der Verband erwartet, dass 3,1 Millionen Autos zugelassen werden, das wären neun Prozent mehr als in diesem Jahr. Die Produktion werde um 20 Prozent auf 4,2 Millionen Fahrzeuge zulegen. (dpa)