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Auto-Abschiede 2017: Von Monstern, Krabblern und Bären

02.01.2018 13:50 Uhr
Der Mercedes G 500 4x4hoch2 mit Portalachsen, einem Biturbo-V8 mit 310 kW / 422 PS und einem Preis von rund 232.000 Euro zählte zum Auffälligsten, was die Stuttgarter im Angebot hatten.
© Foto: Mercedes

Auf Wiedersehen, Good-Bye und Sayounara: Im Jahr 2017 hieß es wieder, Abschied von Automodellen zu nehmen. Manche fuhren altersbedingt in Rente, andere wurden einfach aussortiert und wieder andere verschwanden zwar, tauchten aber unter anderem Namen wieder auf.

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Von Elfriede Munsch/sp-x

Großes Stühlerücken fand im vergangenen Jahr bei Citroën statt. Die Franzosen haben ihr Portfolio durchgeschaut und festgestellt, dass sie einerseits zu viel und andererseits zu wenig haben. Mit anderen Worten: Der SUV-Trend hat auch die französische Marke fest im Griff. Also kam das Aus für den kleinen Van C3 Picasso und das Mittelklassemodell C5 – stattdessen sollen der C3 Aircross und Ende 2018 der C5 Aircross die SUV-affinen Kunden begeistern. Letztere ist auch Ersatz für den eingestellten C4 Aircross, ein Schwestermodell des Mitsubishi ASX und des schon längst in Rente geschickten Peugeot 4008. Zwar verabschiedete sich mit dem C5 der letzte Citroën mit der legendären hydropneumatischen Luftfederung, aber der C5 Aircross verfügt wie der ebenfalls 2018 debütierende C4 Cactus über die neue Federung mit hydraulischem Anschlag.

Dass es Vans schwer haben, hat auch Auswirkungen auf das Modellangebot von Ford. Der kleine und durchaus pfiffige B-Max wurde nach fünf Jahren Bauzeit aufs Abstellgleis geschoben. Einen direkten Nachfolger gibt es nicht. Fans für einen Zugang über zwei seitliche Schiebetüren müssen sich anders orientieren. Wem die Art der Türgestaltung gleichgültig ist und eher Wert auf eine erhöhte Sitzposition legt, soll sich nach dem Willen von Ford mit dem kleinen SUV Ecosport anfreunden.

Wenig Freude hatte VW zuletzt an den Bestellzahlen des Beetle Coupé. Nur knapp jeder dritte "Käfer"-Kunde entschied sich für die Version mit dem festen Dach. Folgerichtig wird das Coupé in Deutschland nicht mehr angeboten. Weiterhin erhältlich ist jedoch das Cabrio, das Ende Mai leicht renoviert in sein neues Modelljahr ging und weiterhin wie auch das Coupé im mexikanischen Puebla vom Band läuft und läuft und läuft.


Auto-Abschiede 2017

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Komplett eingestellt wurde dagegen der VW Scirocco. Das dreitürige Golf-Derivat in seiner dritten Generation war insgesamt neun Jahre am Markt, konnte aber an die großen Erfolge des Volks-Sportlers aus den 70er- und 80er-Jahren nicht anknüpfen. Ob es eine Neuauflage als batterieelektrisches Modell geben wird? Schließlich planen die Wolfsburger 2020 die Einführung eines neuen Kompakt-Stromers.

Aus für Mercedes-Monster

Ungefähr so lange müssen sich auch Mercedes-Kunden in Geduld üben, die rein elektrisch unterwegs sein wollen. Nachdem die Stuttgarter beim B 250e wegen dürftiger Nachfrage den Stecker gezogen haben, wird es bis zum Start der neuen EQ-Modelle kein batteriebetriebenes E-Mobil mit Stern geben. Beim Mercedes G 500 4x4hoch2 handelte es sich zwar um kein Mauerblümchen, sondern eher um ein Monster auf großen Rädern. Der kantige Offroader mit Portalachsen, einem Biturbo-V8 mit 310 kW / 422 PS und einem Preis von rund 232.000 Euro zählte zum Auffälligsten, was die Stuttgarter im Angebot hatten. Trotzdem oder vielleicht auch deswegen ist damit nun Schluss.

Aufgefallen sein dürfte es den wenigsten Kunden, dass auch Audi, Hyundai und Toyota ein wenig aufgeräumt haben. Der kompakte A3 ist jetzt als Limousine oder Sportback nur noch als Fünftürer erhältlich. Eine dreitürige Variante ist ebenfalls beim neuen Hyundai i30 aus dem Programm gefallen. Dieser tritt nur noch mit vier bzw. fünf Türen als Schrägheck, Kombi oder Coupé an. Schlicht und ergreifend mangelnde Nachfrage stand Pate für das Aus der Avensis-Limousine von Toyota hierzulande. Mittelklasse-Limousinen tun sich schwer im Kombiland Deutschland, kommen sie aus nicht deutscher Produktion sogar besonders schwer. Immerhin bleibt der Kombi als Einzelkämpfer vorerst im Programm.

Mehr Platz für die Nische in der Nische

Es kann nur einen geben, haben sich wohl auch die Verantwortlichen von Skoda gesagt und den Yeti nach acht Jahren Produktionszeit ausrangiert. Das Kompakt-SUV geht aber nicht ohne einen Nachfolger in Rente. Dieser hört auf den Namen Karoq – benannt nach einem Braunbär in Alaska – und fährt optisch als kleiner Bruder des Mittelklasse-SUV Kodiaq vor. Nicht ganz zufällig ist auch BMW dabei, seine Nomenklatur neu zu justieren und zu erweitern. Mehr Platz für die Nische in der Nische, sprich für weitere Modellspezifikationen, ist das Ziel. So hat denn BMW auch nicht den alten 5er GT ersatzlos aus dem Sortiment genommen, sondern bringt den Nachfolger neu eingekleidet, in die Länge gezogen und unter anderen Zählung als 6er GT an der Start. Klingt auch gleich hochwertiger und teurer.

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