Zweiradfahrer sind flott, wendig und wuselig. Schnell hat man sie als Autofahrer übersehen. Jaguar will das künftig verhindern und entwickelt ein kamerabasiertes Warnsystem, das in fünf bis acht Jahren in Serie gehen könnte. Während die Sensortechnik in den Grundzügen bereits von Totwinkelwarner und ähnlichem bekannt ist, sind die Alarmsignale für den Fahrer wirklich neuartig.
Anstatt mit den bisher üblichen Piepstönen und Lämpchen den Pkw-Fahrer im Zweifel nur noch mehr zu verwirren, sollen intuitive haptische, akustische und optische Anzeigen zu erhöhter Aufmerksamkeit anhalten. Nähert sich ein Fahrrad dem Auto, lässt der Assistent den typischen Klingelton ertönen – und zwar aus dem Lautsprecher, der der Richtung des Herannahenden entspricht.
Handelt es sich um ein Motorrad, imitiert das System eine typische Hupe. Setzt das Zweirad dann zum Überholen an, bläst sich blitzschnell ein kleines Kissen in der Rücksitzlehne auf, ebenfalls an der entsprechenden Seite. Der Hersteller beschreibt den Effekt als Tippen auf die Schulter.
Zusätzlich tauchen LEDs die A-Säule und den oberen Teil der Türinnenverkleidung in farbiges Licht. In der ersten Warnstufe leuchtet es gelb, beim Passieren des Zweirads verfärbt es sich zu Rot, ist die Gefahr vorüber wird es grün und erlischt anschließend. Darüber hinaus warnt der Assistent auch beim Öffnen der Türen vor herannahenden Zweirädern. Droht eine Kollision, vibriert die Klinke und wird rot hinterleuchtet. (sp-x)
Marcel Bergstroem