Alfa Romeo gibt weiter Gas, seine noch vor kurzem recht überschaubare Modellpalette auszubauen und zu verjüngen. Neben dem Sportwagen 33 Stradale wird der italienische Autobauer mit dem Milano ebenfalls noch 2024 ein neues B-Segment-SUV in den Markt bringen, das zugleich den Einstieg in die E-Mobilität der Traditionsmarke markiert. Zwei weitere Modellneuheiten sollen 2025 und 2026 folgen.
Der Milano wird nach Stelvio und Tonale das dritte Alfa-SUV. Es basiert auf vorhandener Stellantis-Technik. Alfa-CEO Jean-Philippe Imperato verteidigt diese Strategie der Nutzung vorhandener Synergien als richtigen Weg, denn Alfa hat sich so seit 2021 vom Verlustbringer zu einer profitablen Marke innerhalb von Stellantis gewandelt. Ein wichtiger Markstein auf diesem Weg der wirtschaftlichen Erholung war die Einführung des Kompakt-SUV Tonale im Jahr 2022, das ebenfalls auf einer im Konzern vorhandenen Technik basiert. Der Tonale macht mittlerweile 60 Prozent vom Alfa-Absatz aus, der dieses Jahr um gut 30 Prozent zulegen wird. Einen Wachstumsimpuls verspricht sich Imperato auch vom Milano, der im April vorgestellt und im September 2024 in den europäischen Märkten eingeführt werden soll. Der Milano könnte 40 Prozent vom Umsatz ausmachen, schätz Imperato. Er soll unter anderem Alfa-Kunden locken, die bisher Giulietta und Mito gefahren sind.
Mit Informationen zum Milano selbst hält sich Alfa Romeo vorerst zurück. Verraten wurde, dass er auf der Multi-Energy-Plattform CMP aufsetzen wird, auf der im polnischen Werk Tichy aktuell unter anderem die Modelle Fiat 600 und Jeep Avenger produziert werden. Technisch werden sich diese beiden Modelle und der neue Alfa also stark ähneln. Imperato verspricht allerdings eine Optik, die den Milano differenzieren und als Alfa erlebbar machen wird. Zudem soll der Kleinwagen-SUV dem Premiumanspruch der Marke gerecht werden. Schließlich dürfte sich der Milano auch in puncto Performance von seinen Schwestermodellen abheben können. Neben einem Mildhybrid-Benziner mit 100 kW / 136 PS wird es ihn in einer rein batterieelektrischen Version geben. Letztere wird im Gegensatz zu Fiat 600 und Jeep Avenger mit Allradantrieb antreten. Der E-Milano dürfte als Q4 also einen zweimotorigen und damit stärkeren E-Antrieb erhalten. Bestätigen will Imperato die Zwei-Motoren-Lösung allerdings nicht. Ebenfalls keine Informationen gibt es zur Batterie. Wie die anderen B-Segment-Stromer aus dem Stellantis-Konzern dürfte der Milano über einen 54 kWh großen Akku verfügen, der einen Aktionsradius von rund 400 Kilometer erlaubt.
Auf dem Weg zur reinen SUV-Marke befindet sich Alfa Romeo laut Imperato trotz der bald dritten SUV-Baureihe nicht. In den Jahren 2025 und 2026 sollen zwei weitere Neuheiten auf der neuen Stellantis-Plattform STLA Large folgen. Es wird sich um D-Segment-Fahrzeuge handeln. Eines wird Nachfolger der aktuellen Giulia und Alfa damit auch in den kommenden Jahren weiterhin eine klassische Limousine bieten.