Aiways rollt sein zweites Modell für den europäischen Markt an den Start. Im Rahmen einer Roadshow in mehreren Ländern präsentiert der chinesische Autobauer derzeit den Elektro-Crossover U6 als seriennahes Konzeptfahrzeug. Nach dem Launch in Belgien führt die Tour in den darauffolgenden Wochen und Monaten unter anderem durch Deutschland, Italien, Spanien, Portugal, Frankreich, Dänemark und Schweden. Potenziellen Kunden will Aiways so die Möglichkeit bieten, das Modell schon einmal näher kennenzulernen.
Das elektrische SUV-Coupé folgt auf den bereits erhältlichen U5. Laut Hersteller entspricht das Konzeptauto optisch ziemlich genau dem Serienmodell. Beim Design lag das Hauptaugenmerk auf der Aerodynamik. Die hinteren Kotflügel und die Radkästen nutzen schnittige Kanten und sollen so den Luftwiderstand reduzieren. Am Heck des Fahrzeugs befindet sich ein zweifarbiger, geschwungener Spoiler. Der U6 ion steht auf 21 Zoll großen, zweifarbigen Sportfelgen.
Im Innenraum der Studie fällt ein rechteckiges Multifunktions-Sportlenkrad auf; es ist nach oben offen und erinnert an die Steuerung eines Flugzeugs. Der "Grip-Shift" an der Fahrerseite ist dagegen an Gashebel von Motoryachten angelehnt. Weitere Eyecatcher sind eine freischwebende Instrumententafel und ein kleiner Roboter in der Mitte des Armaturenbretts. Letzterer soll als Mensch-Maschine-Schnittstelle fungieren und die Sprachsteuerung unterstützen. Kleine Extras sind Kapselregenschirme in den Türen, ein Drohnen-Stauraum auf der Rückbank und ein Fach für einen Elektroroller im Kofferraum.
Aiways U6 ion
BildergalerieDer Aiways U6 soll noch in diesem Jahr auf den europäischen Markt kommen. Der Crossover soll helfen, die ehrgeizigen Pläne der Chinesen umzusetzen. Sie wollen in diesem Jahr europaweit 10.000 Verkäufe erreichen – nach rund 3.000 Einheiten in 2021. Wie berichtet, hat Aiways kein eigenes Händlernetz aufgebaut. Stattdessen setzt man auf Onlinevertrieb und in Deutschland auf eine Partnerschaft mit dem Elektrofachhändler Euronics. Die Serviceleistungen erbringt die Werkstattkette ATU.
Aiways war erst vor fünf Jahren in Shanghai gegründet worden. Seit Sommer 2019 sind die Stromer aus China auch auf deutschen Straßen unterwegs. Ende vergangenen Jahres 2021 war der E-Autobauer bereits auf zehn europäischen Märkten sowie in Israel vertreten.
Finanzspritze und neues Führungsteam
Damit die Expansion ihren Schwung nicht verliert, sammelte Aiways jüngst weitere hunderte Millionen US-Dollar an Investitionen ein. Der bisherige Anteilseigner Chen Xuanlin (William Chen) wurde zum neuen Chairman ernannt. Daneben wurde mit Zhang Yang (Charlie Zhang), ehemaliger Vice President des Konkurrenten Nio, ein Branchenprofi in den Vorstand geholt. Aiways-Gründer Samuel Fu bleibt dem Unternehmen als Präsident erhalten. Das deutsche Gesicht von Aiways, Alexander Klose, verantwort in seiner Rolle als "Vice President Overseas" die Europa-Expansion weiterhin von München aus.