Die Ostermaier-Gruppe macht 2022 einen kräftigen Wachstumssprung. Das Vilsbiburger Autohaus wird im kommenden Jahr die in Straubing ansässige und europaweit agierende Seubert-Gruppe übernehmen. Das gaben die Unternehmen am Donnerstag in einer gemeinsamen Mitteilung bekannt. Zum Kaufpreis machten die Verantwortlichen keine Angaben.
Ostermaier werde im Laufe des ersten und zweiten Quartals mit der Auto Seubert GmbH, der Seubert Autocenter GmbH und der Interlease GmbH die komplette Autohandelssparte der gleichnamigen Firmengruppe integrieren, sagte Geschäftsführer Klaus Schroff. "Die Unternehmen der Seubert-Gruppe passen optimal in unsere Strategie." Michael Ostermaier, Vorsitzender des Ostermaier-Beirats, kommentierte: "Zwei automobile Schwergewichte finden zueinander."
Das Ostermaier-Geschäft fußt damit künftig auf vier zentralen Säulen: dem Vertrieb über die Herstellerverträge mit dem Volkswagen-Konzern, dem freien Handel über die Seubert-Kompetenzen, den Finanzdienstleistungen über Interlease sowie dem Ausbau alternativer Mobilitätsangebote über die eigene Gesellschaft "Rent.os".
Bernhard Seubert führte den Verkauf unter anderem auf gesundheitliche Gründe zurück. "Meine Corona-Erkrankung im letzten Jahr hat mir gezeigt, dass auch ich natürliche Grenzen habe", wird der Kfz-Unternehmer in der Mitteilung zitiert. Zudem pflege er zum Autohaus Ostermaier ein sehr gutes Verhältnis. "Die Philosophie und Strategie der Ostermaier-Gruppe sind perfekte Voraussetzungen zur Fortführung und Weiterentwicklung meiner Unternehmen. Besonders wichtig ist mir die Integration meiner Mitarbeiter in die Auto-Familie."
Langfristige Perspektive
Seit 1986 verkauft Seubert als freier Händler Neuwagen und junge Gebrauchte – B2B, B2C und international. Bis zu 3.000 Fahrzeuge präsentiert man auf dem mehr als 30.000 Quadratmeter großen Firmengelände in Straubing. Aktuell hat das Unternehmen nach eigenen Angaben 155 Mitarbeiter, vermarktet 12.000 Fahrzeuge pro Jahr und erzielt rund 200 Millionen Euro Umsatz. Mit der Übergabe wolle er seinem Unternehmen eine langfristige Perspektive zu geben, betonte Seubert.
Ostermaier hat am Firmensitz im niederbayerischen Vilsbiburg zwei Standorte und weitere in Straubing, Landshut, Eggenfelden (Kreis Rottal-Inn), Mühldorf am Inn und Waldkraiburg. Die Gruppe vertreibt die Marken Audi, VW Pkw, VW Nutzfahrzeuge, Skoda, Seat und Cupra und beschäftigt derzeit knapp 500 Mitarbeiter.
Trotz Corona-Pandemie und Lieferschwierigkeiten im Neuwagenbereich erwarte Ostermaier für 2021 mit über 8.000 verkauften Fahrzeugen wieder ein sehr gutes Ergebnis, erklärte Schroff. Mit den Seubert-Betrieben wolle man die Absatzzahlen künftig voraussichtlich verdoppeln.
Alfred Maier