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Zunehmende Aggressivität im Verkehr: Kampfplatz Straße

25.01.2018 09:42 Uhr
Zunehmende Aggressivität im Verkehr: Kampfplatz Straße
Dichtes Auffahren und Drängeln: "Viele Verkehrsteilnehmer wissen nicht mehr, wie man sich auf den Straßen korrekt benimmt."
© Foto: ADAC

Auffahren, Drängeln, dauerhaftes Linksfahren, Behindern, Parken in zweiter Reihe, Blockieren: Die Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr nimmt zu – da sind sich Fachleute einig. Der Verkehrsgerichtstag diskutiert darüber, ob höhere Bußgelder eine Lösung sind.

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Von Matthias Brunnert, dpa

Eine Frau aus Bremen fährt bei Göttingen auf dem Überholstreifen der Autobahn 7. Von hinten rast ein Sport-Kombi heran und fährt dicht auf. Der Fahrer hupt und betätigt die Lichthupe. Die Bremerin erschrickt und verliert die Kontrolle. Der Kleinwagen schleudert, überschlägt sich und bleibt auf dem Dach liegen. Die Fahrerin ist schwer verletzt. Fälle wie diesen haben Experten vor Augen, wenn sie die zunehmende Aggressivität auf Deutschlands Straßen kritisieren. Die Bußgelder müssten erhöht werden, fordern Teilnehmer des 56. Verkehrsgerichtstages (VGT), der in dieser Woche in Goslar zusammenkommt.

"Es gibt aggressives Verhalten vor allem auf den Autobahnen", hat VGT-Präsident Kay Nehm festgestellt: "Behindern, Linksfahren, in der Mitte Fahren – das hat sich bedauerlicherweise breitgemacht", sagt der frühere Generalbundesanwalt. Ähnlich sieht man es beim Autoclub AvD: Aggressives Verhalten im Straßenverkehr gehe fast immer auch mit groben Regelverletzungen einher, sagt Sprecher Herbert Engelmohr. Dabei werde die Schädigung Anderer zumindest billigend in Kauf genommen.

"Die Toleranz von Straßenverkehrsteilnehmern nimmt ab", hat auch der Verkehrsjurist Jörg Elsner beobachtet. "Das Phänomen wird jeden Tag deutlich an Verengungen von zwei Fahrspuren auf eine." Auch wenn es nur um einen Raumgewinn von einer Fahrzeuglänge gehe, seien Verkehrsteilnehmer häufig nicht bereit, andere Fahrer einfädeln zu lassen, sagt der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwalt Vereins (DAV).

"Das Ich steht vor dem Wir"

Auch bei Unfällen spiele die fehlende Disziplin der Verkehrseilnehmer eine erhebliche Rolle, sagt Elsner. "Wer abbiegen will, blinkt häufig nicht." Und auch die Beachtung des rückwärtigen Verkehrs auf zweispurigen Fahrbahnen lasse deutlich nach. "Die Kraftfahrer ziehen einfach raus", sagt der Verkehrsanwalt. Ein weiteres Problem seien "Kraftfahrer, die meinen, andere disziplinieren zu müssen, etwa indem sie die Überholspur blockieren". Der Vorsitzende des Autoclubs ACE, Stefan Heimlich, fasst es so zusammen: "Bei vielen Verkehrsteilnehmern steht das Ich vor dem Wir."

Über die Gründe dafür lässt sich nur spekulieren. Denn wissenschaftlich fundierte Daten zur Aggressivität im Straßenverkehr lägen nicht vor, sagt die Sprecherin des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR), Julia Fohmann. Allerdings höre der DVR regelmäßig "von Seiten der Fahrlehrerschaft und der Polizei, dass aggressives Verhalten zunimmt".

"Wir stellen punktuell fest, dass die Aggressivität im Straßenverkehr steigt", bestätigt Kurt Bartels vom Vorstand der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände. Möglicherweise spielten dafür erhöhte Arbeitsbelastung, Leistungs- und Zeitdruck eine Rolle, vermutet Wolfgang Schönwald von der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Obwohl es keine wissenschaftlichen Daten gebe, bestehe auch bei seiner Gewerkschaft der Eindruck, als ob zum Beispiel dichtes Auffahren oder Drängeln tatsächlich um sich griffen.

"Viele Verkehrsteilnehmer wissen nicht mehr, wie man sich auf den Straßen korrekt benimmt", sagt Bartels. "Sie kennen den Verkehrs-Knigge nicht", glaubt der Fahrlehrer-Vorstand. "Vieles resultiert aber auch aus der zunehmenden Verkehrsdichte." Dafür spricht die Rekordzahl von 723.000 Staus im vergangenen Jahr, über die der ADAC in dieser Woche berichtete.

"Dass es immer enger und voller wird", ist auch für ACE-Chef Heimlich "eine zentrale Ursache" für die zunehmende Aggressivität. Viele Verkehrsteilnehmer reagierten genervt, wenn der Vordermann vermeintlich zu langsam fährt oder abrupt bremst. Andere parkten einfach in der zweiten Reihe.

Mehr Gelassenheit am Steuer

Helfen könne vor allem Gelassenheit, glaubt Nehm. "Man muss sich darauf einstellen, dass die Straßen immer voller werden. Der heutige Verkehr funktioniert nur mit Rücksichtnahme", sagt der VGT-Präsident.

ACE-Chef Stefan Heimlich schlägt als "angemessene Reaktion auf die zunehmende Aggression im Straßenverkehr" eine Anhebung der Bußgelder und die Verschärfung des Punktekatalogs vor. Der Verkehrsgerichtstag in Goslar wird darüber beraten. Zustimmung gab es bereits vom Automobil-Club Verkehr ACV, auch weil die Bußgelder für Verkehrsverstöße im europäischen Vergleich Schnäppchen seien. Auch die Deutsche Polizeigewerkschaft will höhere Bußgelder, weil die derzeitigen Sätze selten abschreckend wirkten.

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KOMMENTARE


HJS

25.01.2018 - 11:47 Uhr

Die Straße ist leider nur das Abbild unser gesellschaftlichen Probleme. Immer weniger: (Un-)Rechtsbewusstsein, Toleranz, zunehmender Egoismus und Rücksichtslosigkeit prägen unser Verhalten, leider auch meines. Dafür gibt es endlos Beispiele. Wie fährt wohl der Siemens Mitarbeiter nach Hause, der gerade erfahren hat, dass trotz Über-Auslastung und 8% Rendite, Überstunden etc. pp. sein Betrieb geschlossen wird? Und da sollen Bußgelder helfen? Vielleicht, aber dann schlägt er seine Frau, seine Kinder dafür, betrinkt sich und fährt dann Auto oder macht sonst etwas, um diese schreiende Ungerechtigkeit zu verarbeiten. Dazu kommt noch das allgemeine Empfinden der Massenberichterstattung. Sprüche wie "Wir schaffen das" oder "Keinem wird es schlechter gehen" passen nicht zu den Realitäten. Versagen des Staates, der Politik bei wichtigen Kernthemen treiben die Gesellschaft zunehmend an den rechten Rand. Und wie das enden kann, das setze ich als bekannt voraus. Aber kümmert Euch ruhig um weitere Zunahme der Staatseinnahmen mittels höherer Bußgelder. Ich wohne in einem Mittelzentrum in der Nähe von Berlin. Kaum eine Region hat höhere Steuereinnahmen, Wohlstand (höchste Anzahl PKW pro Haushalt) als diese mit ca. 60.000 Einwohnern. Und wir haben hier aber auch mit die höchste Kriminalitätsrate in Bezug auf Fahrzeug- und Wohnungseinbrüche. Und jetzt kommt es: Nachts ist die Polizeiwache nicht besetzt und die gesamte Region mit 60.000 Einwohnern wird nachts nur mit einem Polizeiauto bestreift! Dafür haben wir aber tagsüber immer gleichzeitig mehrere Verkehrsüberwachungen, auch an Stellen die überhaupt keine Unfallschwerpunkte sind. Moment, wie war das noch im Mittelalter? Stadtmauer, Stadtwachen, Nachtwächter? Und das für Kleinstädte mit vielleicht 5-10.000 Einwohner? Und das wurde vom Zehnten bezahlt! Und heute haben wir, alles zusammen genommen, alleine eine Steuerlast von bald 60%! Wann wenn nicht jetzt, in Zeiten einer prosperierenden Wirtschaft, wollen wir denn anfangen die Dinge wieder in Ordnung zu bringen? Wenn die nächste Wirtschaftskrise da ist? Zum Glück haben wir dann aber schon mit Gleichstellungsbeauftragten, Datenschutzbeauftragten usw. entsprechend Vorsorge getragen. Ich sag nur Irrenhaus! Wäre schön, wenn man sich wieder auf die wesentlichen Dinge besinnen würde!


Autofahrer

25.01.2018 - 12:22 Uhr

Es fängt mit der Fahrschule an. Wenn schon den Fahrschülern korrektes Fahren nicht beigebracht wird, woher sollen Sie es dann wissen?


Annotator

25.01.2018 - 13:40 Uhr

Ganz einfach. Drängeln 12 Monate Führerscheinenzug 2000,- Geldstrafe.Danach Führerscheinstatus Fahranfänger.Wiederholungstäter alles mal 2Problemdfall Beweislast.Abzocke ? Nein. Einfach an die Regeln halten!


Anonym

25.01.2018 - 18:26 Uhr

Das Problem löst sich nicht durch die Erhöhung der Bußgelder. Unabhängig von den eigentlichen Ursachen fehlt es vor allem an der Kontrolle. Viele der im Text angesprochenen aggressiven Verhaltensweisen sind ja verboten. Man wird aber nicht bestraft, wenn man sich so verhält, weil die Polizei es meist nicht sieht. Wer zurückhaltend fährt, ist der "Schwache", den man drängeln kann. Würden die Auffahrer, Drängler, Linksfahrer, Rechtsüberholer, usw. öfter erwischt und bestraft, würden die sich das schnell abgewöhnen.


Aktiv Fahrer

26.01.2018 - 08:34 Uhr

m.E. ist das größte Problem, dass die wenigsten "aktiv" fahren und nur "innerhalb ihrer beiden Stoßstangen" denken. Vielen bummeln mit 85 km/h auf gut ausgebauten Bundesstraßen vor sich hin, blinken nicht, oder zu spät, (vor allem im Kreisverkehr ärgerlich) lassen z.B. an roten Ampeln viel zu große Lücken, wodurch die Schlangen unnötig lang werden, fahren auf der linken Spur genauso langsam wie die Fahrzeuge auf der rechten Spur und wundern sich, wenn sie dann mal "angeblinkt" werden. So und wer soll nun bestraft werden... Natürlich die "Raser", die auf der Bundesstraße 100 km/h fahren wollen, die nicht Kilometer lang hinter dem LKW her fahren wollen, die auf der Autobahn schneller fahren wollen...Vielleicht sollte man auch mal bei den Anderen anfangen, die regelmäßig dazu beitragen, dass es täglich zu unnötigen "Überholexcessen" kommtHier haben aus meiner Erfahrung heraus auch die Fahrschulen einen Auftrag!!


TSDUDE

26.01.2018 - 08:44 Uhr

Das Zauberwort heißt Verkehrserziehung!Rechtsfahrgebot einhalten und es kommt zu weniger "Auffahrsituationen" (und gefährlichen Situationen) auf der Autobahn, was ggf. sich hochschaukeltReißverschlussverfahren einhalten und der Übergang auf zusammengelegte Spuren wird viel entspannterUsw. usw.


rücksicht

26.01.2018 - 08:54 Uhr

Das Problem gibt es so ausgeprägt scheinbar nur in Deutschland.Fahren Sie doch mal in einem anderen Land etwas schneller wie erlaubt. Da versucht Sie niemand maß zu regeln. Warum? Richtig, da kümmert sich jeder um seinen eigenen Scheiß, und lässt den anderen halt machen. Ich fahre sehr viel Auto, und was man auf deutschen Autobahnen erlebt, ist absolut unbeschreibbar. Hilfsscheriffs, Menschen die hochangespannt einen Spurwechsel von der rechten auf die mittlere Spur machen - drölfzig KM bevor das eigtl. "Hindernis" z.b. ein LKW kommt, die Geschwindigkeit bleibt aber bei 83 KMH und somit wird aus einer 3 Spurigen Autobahn ohne Geschwindigkeitsbegrenzung ein Nadelöhr, stockender Verkehr, Auffahrunfall etc.AAAAAber am Schluss sind immer die Vielfahrer, die meist beruflich auf Ihren Führerschein angewiesen sind, die Asphaltterorristen. Die fahren eh meist schwere Dienstwagen welche einen haufen Steuern kosten. Von der im Kraftstoff enthaltenen Öko-Steuer ganz zu schweigen. Denen würde ich den Führerschein gleich nehmen, und einen Termin im Jobcenter vereinbaren. Gewinnen tun am Schluss alle, weils jetzt keinen mehr gibt der mit der Lichthupe einen Überholvorgang ankündigt...


Axel Kolb

26.01.2018 - 09:03 Uhr

War alles schon mal aktuelles Thema.Herr Gauweiler aus der CSU machte damals deutlich, dass hier mit harten Bandagen gearbeitet werden muss.Dies sah unter anderem vor, Autos sofort stehen zu lassen und sowie direkter Führerscheinentzug.Herr Gauweiler wurde eingebremst. Zu Unrecht.


egonsamu

26.01.2018 - 09:35 Uhr

Wen wundert´s?Ich beobachte auf der Autobahn Busfahrer, die im voll besetzten Fernbus bei rund 100 Km/h mit dem Handy spielen. Ich beobachte Brummifahrer, die rücksichtslos links ausscheren und die nächsten 10 km die Überholspur blockieren. Ich beobachte immer mehr Obdachlose, die kein Zuhause haben und vermutlich deshalb im Auto schlafen. Auf der linken oder auf der mittleren Fahrspur, mit 100...Notorische Linksbummler können bei Zig verpassten Gelegenheiten die Überholspur frei zu machen JEDEN zum Rasen bringen. Immer weniger Fahrer teilen ihre Absicht für die Anderen durch Blinken mit. Offenbar sind alle als Geheimagenten des Verfassungsschutzes unterwegs...usw.Wer erwartet in diesem "Staat" noch gesetzkonformes, rücksichtvolles und umsichtiges Fahrverhalten von den Bürgern, wo die Regierenden schon kriminell sind?


sundowner

26.01.2018 - 10:06 Uhr

der Staat und die Politik ist also Schuld, dass es im Straßenverkehr immer aggressiver zugeht?? Selten so einen Schwachsinn gelesen, HJS. Ich als Vielfahrer mit 70 tkm/a kann Ihnen sagen woran es liegt. Es will gerade in dieser Branche keiner hören, weil jeder Hersteller und Händler will mehr und mehr Autos verkaufen, aber die Straßenkapazitäten wachsen nicht mit. Dazu kommen die vielen LKW (jetzt gebe ich Ihnen Recht wegen der Politik) die im Bereich Warenverkehr durch Lobbyismus der LKW-Hersteller es verhindert, dass Güter auf die Schiene kommen. Andererseits zeugt es von guter Kinderstube sich mit Rücksicht im Straßenverkehr zu bewegen - schon alleine wegen er eigenen Gesundheit. Rücksicht fängt im kleinen an, Blinker setzen!!! Ich kann gar nicht so viel kotzen wenn man an einem stark frequentierten Kreisverkehr stehe und kein Abbieger blinkt. - Eine Fingerbewegung, ein Aufwand von 0,5 sec. und die Welt weiß Bescheid wohin man möchte. Rücksichtnahme, Entschleunigung und Gelassenheit sind die Zauberwörter unter den gegeben Bedingungen - bei allen Verkehrsteilnehmern.


egonsamu

26.01.2018 - 10:50 Uhr

Anonym, Annotator:Ich lasse jeden der von hinten schneller kommt bei der NÄCHSTEN Gelegenheit vorbei. Und fahre nach dem Überholen gleich wieder nach rechts.Daher kenne ich das Problem mit "Dränglern" nicht...Versuchen Sie es auch mal!


Hutter-Sobeck

26.01.2018 - 11:40 Uhr

Leider werden die Gesetze halt nicht eingehalten. Links auf der Autobahn ist halt nur zum überholen und nicht mit Tempo 80... So wird es zumindest in den Fahrschulen gelehrt. In der Realität fahren aber viele auf der linken Spur und wundern sich dann wenn jemand hinten mit Tempo 200 dicht "auffährt".Warum gibt es für so ein "Fahrverhalten" keine Strafen?...


ORH

26.01.2018 - 13:25 Uhr

Mein Lösungsvorschlag für den Drängel- und Notigungs-Terror auf der Autobahn: 130 km/h max für alle, immer und überall und Aufhebung des Rechtsüberholverbotes. Das Ganz in Verbindung mit erhöhter Überwachung und schon fahren alle so gechillt wie in der Schweiz oder Österreich.


Bahn-Frei

26.01.2018 - 14:04 Uhr

Ich gebe meinen "Vorrednern" in Teilen recht. ABER! Liebe Mitmenschen welche trotz Führerschein nicht in der Lage sind, die Geschwindigkeiten anderer Fahrzeuge einzuschätzen sind für den heutigen Straßenverkehr untauglich.Für dreispurige Autobahn strecken ohne Tempolimit sollte eine Mindestgeschwindigkeit auf der linken Spur von 200 km/h gelten (wie bei ner Bus-Spur) einfach um zu verhindern, das beschränkte Verkehrsteilnehmer ohne Blick in den Rückspiegel mit 150 km/h auf die Linke spur fahren, weil sie scheinbar der Meinung sind, das kein anderer schneller kann als sie selbst. So etwas nenne ich realitätsfremde Wahrnehmungsverzerrung, was sich scheinbar zur Volkskrankheit entwickelt!


UE

26.01.2018 - 16:39 Uhr

@Annotator: Gäbe es keine linksfahrenden Oberlehrer / Schleicher, dann gäb's auch keine Drängler! So einfach ist das! Jeder, der sich über die sog. Drängler aufregt sollte sich selbst die Frage stellen, wie ernst er das Rechtsfahrgebotr nimmt. Dauerlinksfahrer, welche ihren Dacia mit 130 über die Überholspur quälen, sollten mindestens genauso hart bestraft werden, wie die sog. Drängler.


Carl Berg

26.01.2018 - 17:39 Uhr

Ich erlebe das leider täglich auf der A3. Aber wenn wundert heute das schon! Sieht man sich nämlich die Frontpartien moderner Autos an, ganz besonders der großen BMW, kann es einen schon vom Anblick gruseln, soviel Aggressivität strahlen diese Fahrzege aus. Solange Autobauer ihre Fahrzeuge gestalten, wie Kampfmaschinen, wird es immer minderbemittelte Männer (und zunehmend leider auch Frauen...) geben, die sich groß und mächtig hinter dem Steuer solcher Fahrzeuge fühlen. Deshalb schon mal hier ein großes Lob an die Autohaus-Redaktion. Sie haben das richtige Titelbild ausgewählt.Und wenn es einer nicht glauben will. Hat jemand von den Lesern schon mal einen Renault Clio drängeln gesehen auf der Autobahn. Und wenn, dann löst das höchstens Schmunzeln aus und nicht Panik und Angst, wie bei BMW und Co..


Martin Lampart

26.01.2018 - 17:49 Uhr

Dichtes Auffahren, zu schnelles Fahren, Drängeln/Nötigung - all diese Vergehen wurden und werden regelmäßig bestraft. Hierfür gibt es Mess- und Aufzeichnungstechniken, bzw. verängstigte Opfer von Drängeleien geben dies berechtigt zur Anzeige. Und für all diese Vergehen gibt es klare Strafen.Was ich mich aber täglich frage: warum werden die scheinbar harmlosen Untaten im Straßenverkehr nicht so konsequent geahndet?Damit meine ich permanentes Links- oder Mittelspurfahren, Nichtblinken und rücksichtsloses Ausscheren auf der Autobahn.Aus der Sicht des Vielfahrers könnte ich jeden Tag Zeit auf Polizeidienststellen verbringen, um diese Vorfälle zur Anzeige zu bringen.Allerdings ist der "Raumgewinn" größer, wenn ich ohne jemanden anzuzeigen direkt nach Hause fahre.Mir ist auch nicht bekannt, ob Verstöße gegen das Rechtsfahrgebot ernsthaft geahndet werden.Ich bin gegen eine ständige Verschärfung von Strafen, stattdessen sollte noch mehr Prävention betrieben werden. Und die darf sich nicht nur an Führerschein-Neulinge richten. Den Verkehrs-Knigge sollte jeder Autofahrer kennen und befolgen.Ich würde mich freuen, wenn der Verkehrsgerichtstag hier ein paar sinnvolle Verbesserungen auf den Weg bringen könnte.


UE

29.01.2018 - 15:52 Uhr

@Carl: wenn Ihnen die Front eines BMW "Angst macht", dann sollten Sie mal mit Ihrem Arzt oder Apotheker sprechen. Sicher gibt's da auch was von Ratiopharm... ;-) Alternativ empfehle ich Ihnen die Nutzung der rechten oder maximal der mittleren Spur. Sie werden sehen: Ihre Angst verschwindet von ganz alleine! Ganz ehrlich: wenn ich in einem Clio säße und auf einer freigegebenen Strecke das kleine Kerlchen mit 125,5 km/h über die linke Spur quälen würde, dann hätte ich auch Angst!


Andreas

29.01.2018 - 21:25 Uhr

Der Verkehr hat massiv zugenommen und parallel dazu wird nun bundesweit die marode Infrastruktur, die man jahrzehntelang vernachlässigt hat, oft kleinteilig und meistens im 8/5 Rhythmus wieder instand gesetzt. Schlechter können die Randbedingungen also in einem so verkehrsreichen Land wie unserem kaum sein.Hinzu kommen als Akteure auf der einen Seite rasende Tankkartenbeitzer in ihren steueroptimierten Dienstwägen, auf der anderen Seite selbstzahlende und daher verhalten fahrende Pendler in eher kleineren Autos sowie der gesamte Last-, Urlaubs- und Gelegenheitsverkehr. Angesichts dieser Rahmenbedingungen plädiere ich aus eigener Erfahrung und Anschauung für 130 km/h auf der Autobahn, 60 km/h und 30iger Zonen in den Städten. Parallel dazu Strafverfolgung auch für Nichtblinker, Mittelspurblockierer, Falschparker (z.B. zweite Reihe) und Präventionsmaßnahmen in der Fahrschule und bei (schneller zu verordnenden) Nachschulungen. Sowie für eine massive Beschleunigung der Baustellenarbeiten.


Beobachter

30.01.2018 - 16:06 Uhr

@ UE : Für Sie als den Donanld Trump der Autobahn in Ihrem Golf GTI gibt es auch bestimmt etwas in der Apotheke.@Andreas: Ganz Ihrer Meinung!


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