Die Schmerzgrenze der Deutschen beim Kraftstoffpreis ist hoch. Rund 30 Prozent der Autofahrer würden ihr Mobilitätsverhalten erst ab einem Literpreis von zwei Euro ändern, wie aus einer Umfrage der Energieagentur Dena hervorgeht. Weitere 20 Prozent würden auch noch einen Literpreis von 2,50 Euro akzeptieren. Allerdings würden auch rund 20 Prozent schon bei 1,70 Euro und mehr das Auto weniger nutzen oder auf ein Fahrzeug mit alternativen Antrieben umsteigen.
Die Umfrage legt Zweifel an der Wirksamkeit des neu eingeführten CO2-Preises nahe. Seit Anfang des Jahres wird pro emittierte Tonne CO2 eine Abgabe von 25 Euro fällig. Bis zum Jahr 2025 soll der Betrag auf 55 Euro steigen. An der Tankstelle machte sich das zum Jahreswechsel durch eine Preissteigerung um sieben Cent pro Liter Benzin und um knapp 8 Cent beim Diesel bemerkbar. Die Bundesregierung beziffert die jährliche Mehrbelastung eines durchschnittlichen Autofahrers aus 70 Euro.
Zuletzt hatte allerdings eine Studie einen positiven Effekt der Abgabe auf die Emissionen prognostiziert. Das Wirtschaftsforschungsinstitut RWI hat eine Minderung um mindestens 740.000 Tonnen CO2 beziehungsweise 0,8 Prozent errechnet. Das entspricht der Menge, die durch eine Stilllegung von rund 360.000 Autos erreicht würde.
Generell sind die Deutschen der Dena-Umfrage zufolge aber offen für politische Maßnahmen im Verkehrssektor. Mittel der Wahl wäre für 70 Prozent eine stärkere Anpassung der Kfz-Steuer an den CO2-Ausstoß. Eine deutliche Erhöhung des Kraftstoffpreises befürworten 14 Prozent. (SP-X)