Sixt Leasing steckt sich ehrgeizige Wachstumsziele. Bis 2021 will die Sixt-Tochter den Konzernumsatz um mindestens ein Drittel auf mehr als eine Milliarde Euro nach oben schrauben. Gleichzeitig soll das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um etwa zwei Drittel auf rund 400 Millionen Euro zulegen. Beim Vertragsbestand erwartet das Unternehmen mittelfristig einen Zuwachs von mindestens 60 Prozent auf mehr als 220.000 Verträge.
Als wesentliche Wachstumstreiber nannte Sixt Leasing-Chef Thomas Spiegelhalter am Mittwoch in Pullach bei München die Segmente Online Retail und Flottenmanagement. Man wolle in den kommenden vier Jahren nicht nur die Digitalisierung des Geschäfts forcieren, sondern auch potenzielle Risiken aus den Diesel-Restwerten aktiv steuern, sagte der Vorstandvorsitzende bei der Vorstellung des neuen Strategieprogramms "DRIVE>2021". Weiterer zentraler Baustein sei die Internationalisierung.
Neuer Rekordumsatz – Überschuss rückläufig
2017 hatte Sixt Leasing 744 Millionen Euro erlöst – so viel wie noch nie (2016: 713,9 Millionen Euro). Der operative Gewinn auf EBITDA-Basis stieg von 234,3 auf 228,6 Millionen Euro im Jahr zuvor. Unter dem Strich blieben 20,9 Millionen Euro übrig, ein Minus von 15,2 Prozent. Belastet haben nach Firmenangaben höhere Steuern und gestiegene Abschreibungen.
Spiegelhalter zeigte sich dennoch zufrieden: "Im Geschäftsjahr 2017 haben wir unseren Wachstumskurs fortgesetzt und insbesondere die Digitalisierung des Neuwagenvertriebs erfolgreich vorangetrieben." Im Geschäftsfeld Online Retail erhöhte man die Zahl der Verträge wie erwartet deutlich um 65,6 Prozent auf 45.400. Dabei profitierte das Unternehmen insbesonderre von der hohen Nachfrage nach der "Flatrate für die Straße" aus der gemeinsamen Vertriebsaktion mit Peugeot und dem Mobilfunkanbieter 1&1.
Konzernweit wuchs der Vertragsbestand im In- und Ausland zweistellig, zum Jahresende notierte Sixt Leasing ein Plus von 17 Prozent auf 132.900 Verträge. Dazu trugen auch die Bereiche Flottenleasing (plus 1,2 Prozent) und Flottenmanagement (plus 1,9 Prozent) bei.
Übergangsjahr 2018
Für das laufende Jahr rechnet Sixt Leasing nur mit leichten Zuwächsen bei den Vertragszahlen und dem operativen Umsatz – ebenso soll das EBITDA etwas zulegen. Gründe seien insbesondere die aktive Risikosteuerung sowie weitere Investitionen in IT und Personal, hieß es. Spiegelhalter sprach von einem "Übergangsjahr": "2018 wollen wir das Fundament legen, um künftig noch stärker und profitabler zu wachsen."
Die Diskussion um mögliche Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge beobachte man weiter sehr genau, betonte Finanzvorstand Björn Waldow. Den Angaben zufolge hatte Sixt Leasing Ende 2017 in Deutschland rund 5.600 Dieselfahrzeuge mit Euro-5- und Euro-4-Norm im Bestand, die nicht durch Rückkaufvereinbarungen abgesichert sind. Diese Zahl nimmt aber durch die Flottenerneuerung immer weiter ab. Zum Jahresende erwarte man einen Rückgang auf nur noch rund 2.500 solcher Dieselwagen, hieß es. (rp)