Das von Volkswagen in der vergangenen Woche vorgestellte neue Margen- und Bonussystem im Einzelkundengeschäft ist in der Händlerschaft auf unterschiedliche Reaktionen gestoßen. Einerseits werden Einfachheit, gerechtere Handhabung für kleinere Händler und die damit einher gehende Planungssicherheit begrüßt. Andererseits sehen sich Händler benachteiligt, die durch den Verbundeinkauf, das so genannte "Pooling", bislang eine höhere Marge erreicht haben. Der VW/Audi-Händlerverband begrüßte die zum 1. Januar 2006 vorgesehene Neuregelung als "entscheidenden Schritt in die richtige Richtung". Die neue Entlohnung der Partner betrifft alle Pkw-Modelle und basiert auf radikal vereinfachten Regelungen. Sie ist aber auch mit Kürzungen verbunden. Wie die VW AG den Händlern per Brief mitteilte, soll die Grundmarge von Fox bis Sharan künftig 15 anstelle von bisher elf Prozent betragen. Dafür soll der Bonus von derzeit maximal neun auf drei Prozent reduziert werden. Volumen-, Kontinuitäts- (Vorführwagen) und Kundenzufriedenheitsbonus werden ersatzlos gestrichen. Es bleibt nur der CD-Bonus für die Umsetzung der baulichen Elemente nach der VW Masterplanung erhalten. Die theoretisch maximal erreichbare Gesamtmarge sinkt von 20 auf 18 Prozent. Nach der vorgelegten Werksrechnung haben die Händler damit eine im Durchschnitt um 0,7 Prozent höhere Marge in der Kasse, weil sich der Mittelwert der erreichten Vergütung von 15,8 Prozent auf 16,5 Prozent erhöht. Beim Touareg gibt es künftig anstelle von 24 Prozent maximal erreichbarer Vergütung (elf Prozent Grundmarge, 13 Prozent Bonus) nur noch 19 Prozent (16 Prozent Grundmarge, drei Prozent Bonus). Hier bleibt die durchschnittlich gewährte Gesamtmarge von 17,5 Prozent erhalten, so die Verantwortlichen bei VW. Trotz des neuen Systems wird sich das "Pooling" beim CD-Bonus aber wohl nicht verhindern lassen. Gut für 90 Prozent
VW: Neues Margen- und Bonussystem bewegt die Partner
Drei Boni werden gestrichen / Höhere Grundmarge / Händlerverband: "Schritt in die richtige Richtung" / Größere Händler fühlen sich benachteiligt