Der Volkswagen und Audi Partnerverband (VAPV) hat die von VW zu Wochenbeginn angekündigte Re-Integration der Elektroautos in die Händlerverträge begrüßt. "Das Bekenntnis der Marken zum Vertragshändlersystem und zur Handelsorganisation schafft dringend benötigte Stabilität", sagte Alexander Sauer-Wagner, neugewählter Präsident des VAPV, in Hannover. Jetzt gelte es, die Details mit maximaler Kundenorientierung zu regeln.
Nach intensiven Verhandlungen hatten sich der VAPV sowie Volkswagen Pkw, Audi und Volkswagen Nutzfahrzeuge darauf verständigt, die Einzelkundenagentur für die batterieelektrischen Fahrzeuge (BEV) der drei Marken zum 31. Dezember 2025 zu beenden und die BEV wieder in die geltenden Händlerverträge zu überführen. Die Händler- und Großkunden-Agenturverträge werden von diesem Schritt nicht berührt und bleiben weiter bestehen.
Sauer-Wagner betonte: "Jegliche Regelungen der aktuellen Händlerverträge gelten unverändert weiter und werden lediglich auf die BEV-Fahrzeuge erweitert." Auch der Direktvertrieb – online und offline – ist nach seinen Worten somit auf die bekannten Grenzen der Händlerverträge begrenzt. Weitere Punkte wie zum Beispiel prozessuale Themen beim Übergang wolle der Verband mit den Herstellern in den kommen Wochen und Monaten partnerschaftlich klären.
- E-Auto-Vertrieb in Deutschland: VW kündigt Agenturverträge
- Agenturmodell: ZDK mahnt klare Spielregeln an
- "Operative Herausforderungen": VW Nutzfahrzeuge verschiebt Agentur-Start
- So steht der Autohandel zur Agentur: Königsdisziplin für den Vertrieb?
Volkswagen hatte am vergangenen Montag den Vertragshandel über die Kündigung der BEV-Agenturverträge für Privatkunden informiert (wir berichteten). "Mit dem Ziel, weiterhin gemeinsam zukunftsfähig zu sein, passen wir unser Vertriebsmodell an die dynamischen Veränderungen im Neuwagengeschäft an", erklärte eine Unternehmenssprecherin mit Blick auf die schwache Elektroauto-Nachfrage.
Die Wolfsburger haben den unechten Agenturvertrieb in Deutschland im Jahr 2020 für die batterieelektrischen Modelle der ID.-Familie eingeführt. Audi folgte zu Jahresbeginn, VW Nutzfahrzeuge hingegen zog bereits kurz vor dem geplanten Starttermin in diesem Oktober die Reißleine. Ende November kündigte der VW-Konzern schließlich an, die Zukunft der unechten Agentur in der gesamten Gruppe auf den Prüfstand zu stellen.