Ausgabe 01-02/2007: Volvo / Das Autohaus Markötter ist mit vier ...

Volvo / Das Autohaus Markötter ist mit vier Betrieben in Ostwestfalen-Lippe einer der größten Volvo-Händler – und 30 Jahre älter als AUTOHAUSAnständiges FabrikatVon Doris PlateWir möchten Autos verkaufen, das ist unser Geschäft. Aber Wachstum um jeden Preis ist unsere Sache nicht." So heißt es in der Image-Broschüre der Markötter-Gruppe. Trotzdem ist das Unternehmen in seiner 80-jährigen Geschichte enorm gewachsen und hat bislang fast 34.000 Fahrzeuge verkauft. Begonnen hat alles 1927, als Fritz Markötter in Gütersloh mit 150 Reichsmark "Startkapital", davon die Hälfte geliehen, einen Fahrrad- und Motorradhandel mit Reparaturwerkstatt eröffnet. 1929 übernimmt er die Werksvertretungen von NSU und Zündapp. 1946 steigt sein Sohn Wilfried in den Betrieb ein. 1948, noch vor der Währungsreform, wird zum ersten Mal die Werkstatt vergrößert. 1958 führt NSU sein erstes Auto ein. Mit dem "NSU Prinz" beginnt die Ära von Markötter Automobile. 1962 kommt die Marke Simca hinzu. Nach der Eröffnung einer Aral-Tankstelle übersteigt der Umsatz 1964 erstmals die DM-Million. Volvo statt NSUWeil NSU nicht mehr weitergeführt wird, wird Volvo 1967 die zweite Marke im Hause Markötter. Bis dahin war die Westfälische Centralgenossenschaft (WCG) der einzige Volvo-Händler in Westfalen. Da Gütersloh aber weit weg ist vom Hauptstandort der WCG in Münster, bekamen die Markötters die Chance, die Marke zu übernehmen. "Wir wollten schon immer einmal ein ordentliches Fabrikat haben", begründet Wilfrid Markötter die Entscheidung. Gleich im ersten Jahr verkaufte das Unternehmen zwölf Neuwagen vom Typ "Amazon". Als die Firma 1977 zum 50-jährigen Jubiläum nach Bielefeld expandierte, war dieser Markt für Volvo noch wenig erschlossen. Die Markötters übernahmen einen ehemaligen Ford-Betrieb, in dem sie die Werkstatt einrichteten. Der Ausstellungsplatz für Neu- und Gebrauchtwagen befand sich direkt gegenüber der Kirche. Wegen der strikten Markentrennung, die damals Pflicht war, muss- te die Firma anders heißen: Die Wahl fiel auf Wemark Auto GmbH, W für Bruder Werner und E für Ehefrau Edith und Mark natürlich für Markötter. Der Volvo 200 war von 1974 bis 1993 der Star der Modellpalette. "40 bis 60 pro Jahr haben wir davon verkauft", erinnert sich Wilfried Markötter. Erfolgreich waren die Markötters nicht zuletzt auch aufgrund ihrer Werbeaktionen: "Als 'Klettermaxe' Armin Dahl 1977 für das Autohaus aus einem Hubschrauber Damenunterwäsche abwarf, haben sich die Leute darum geschlagen." Größter AusstellungsraumMit der Übernahme von Simca durch Peugeot wird Markötter 1980 zum Peugeot-Händler. 1991 eröffnete die Wemark auf dem heutigen Standort an der Artur-Ladebeck-Straße in Bielefeld einen Neubau. "Damals gab es in Deutschland keinen Volvo-Händler mit einer größeren überdachten Ausstellungsfläche", erinnert sich der heute 47-jährige Ralf Markötter, der nach einem BWL-Studium in Hamburg 1984 in die Firma eingetreten ist. Seine zwei Jahre jüngere Schwester Susan war schon seit 1982 dabei. Ihre Mutter Edith, heute 75, war zu dieser Zeit die Kontakterin, kümmerte sich um Ausstellung und Dekoration. "Damals wurde noch nicht so viel geschult, da klappte alles besser", schmunzelt Wilfried Markötter.GVO-ChancenIm Jahr 2000 verdoppelte die Gruppe ihre Aktivitäten. Mit der Übernahme der Marktverantwortung in Bad Salzuflen und dem Neubau in Herford sowie der Namensänderung in Bielefeld gab es nun vier Volvo-Betriebe unter dem Namen Markötter. "Mit der Einführung des 850 und später des V 70 machten wir richtig Stückzahlen", freut sich Ralf Markötter. Die neue GVO eröffnet 2002 zusätzliche Chancen: Die Markötters übernehmen als dritte Marke Land Rover. An drei Standorten vertreibt die Gruppe das englische Fabrikat. "Wir bauen nur noch Mehrmarkenhäuser", erläutert Ralf Markötter die Strategie. 2006 wurde das Autohaus in Bielefeld entsprechend umgebaut, 2007 soll ein neuer Betrieb in Gütersloh eröffnet werden. Die Gruppe machte 2005 einen Umsatz von 45 Millionen Euro und verkaufte 1.874 Neuwagen.Mehr KontinuitätBeim Hauptfabrikat Volvo wünscht sich Ralf heute vor allem mehr Kontinuität. "Eine kontinuierliche Langfriststrategie wäre uns lieber als die Quartalsmentalität", erklärt er. Die Markötters stehen gegenüber ihren Kunden für Kontinuität, auch wenn heute der Aufwand viel größer ist. "2000 hatten wir noch unter 50 Mitarbeiter, heute sind es 110." "Die Ansprüche unserer Kunden sind enorm gestiegen. Leider wollen sie gleichzeitig die Leistung nicht mehr angemessen bezahlen", berichtet Markötter. "Aber es gibt auch viele gute Kunden, die seit vielen Jahren bei uns kaufen, wie Fußballtrainer Thomas von Heesen oder Springreiter Marcus Ehning. Auch viele Mitarbeiter sind schon lange im Unternehmen und haben sich in Führungspositionen hochgearbeitet." Gemeinsam starkDer Verband der Volvo-Pkw-Vertragspartner wurde am 14. Mai 1982 aus Mitgliedern des damaligen Volvo-Händlerbeirats als ein vom Importeur unabhängiger, selbstständiger Verband gegründet. Zugleich wurde die Geschäftsstelle des Verbands im Haus des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe e.V. (ZDK) in Bonn eingerichtet. Dadurch wird eine enge Verzahnung der Arbeit des ZDK und unserer fabrikatsbezogenen Tätigkeit gewährleistet. Zu den satzungsgemäßen Aufgaben des Verbands zählen in erster Linie die Wahrnehmung und Vertretung der Interessen der Mitgliedsbetriebe gegenüber der Volvo Car Germany GmbH (VCG) mit dem Ziel einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit sowie die Förderung der gewerblichen Interessen der Mitglieder. Als Vertreter der Händlerschaft ist der Verband bestrebt, die Zusammenarbeit zwischen dem Handel und der VCG zu fördern. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben uns gezeigt, dass gegenseitiges Vertrauen der Garant für profitables Wachstum ist. Diese vertrauensvolle Zusammenarbeit ermöglicht es uns, mit sachlicher Kritik die Weichen für die Zukunft zu stellen. Gemeinsam mit der VCG sind wir zu Beginn des Jahres 2006 angetreten, den Renditeverfall zu stoppen, umzukehren und die Erträge zu steigern. "Gemeinsam, dann bist du nicht einsam" – so werden wir die Zukunft unserer Volvo-Familie mitgestalten.STarke PremiummarkeVolvo hat sich in den vergangenen Jahren in Deutschland als starke Premium-Marke etabliert, diese Position gilt es nun weiter zu stärken. Im Mittelpunkt steht dabei eine konsequente Modellpolitik. Schon heute ist Volvo in nahezu jedem Segment mit leistungsstarken Fahrzeugen präsent. Bestes Beispiel dafür ist der neue Volvo C30. Mit diesem Kompaktfahrzeug wollen wir eine völlig neue Zielgruppe für unsere Marke begeistern, und die überaus positiven Reaktionen zur Einführung des kompakten Premium-Modells stimmen uns sehr zuversichtlich, dass wir das Absatzziel von 7.500 Einheiten im Jahr 2007 und 9.500 Fahrzeuge in 2008 realisieren werden. Ein weiteres Beispiel für die konsequente Modellpolitik ist das Cabriolet Volvo C70, das wir im Frühjahr 2006 eingeführt haben und bei dem unsere Absatzerwartungen deutlich übertroffen wurden. Auch der neue Volvo S80, der ein Höchstmaß an skandinavischem Luxus repräsentiert, ist in einem hart umkämpften und von deutschen Herstellern dominierten Segment überaus erfreulich auf dem deutschen Markt gestartet.Im Jahr 2007 werden wir unser Fahrzeugangebot noch attraktiver gestalten. So stehen die Nachfolger der erfolgreichen Kombis Volvo V70 und Volvo XC70 bevor, außerdem wird es ein Facelift der Bestseller Volvo S40 und Volvo V50 geben. Im Jahr 2008 setzen wir unsere Modelloffensive fort.In Sachen Modellvielfalt gilt bei Volvo allerdings weiterhin der Grundsatz "Qualität vor Quantität". Eine zentrale Rolle wird dabei das extrem hohe Sicherheitsniveau unserer Fahrzeuge spielen, das weltweit immer wieder neue Maßstäbe setzt und das im Automobilbereich die Spitzenklasse repräsentiert. Aber auch in punkto Design, Fahrdynamik und Komfort orientieren wir uns an den Anforderungen der Premium-Klasse und verfolgen dabei das Ziel, mit echten Innovationen die Wertschätzung der Marke weiter zu steigern.Ein weiteres zentrales Anliegen der Marke ist die absolute Kundenorientierung. Auch hier wurden unsere Bemühungen belohnt, denn Volvo verzeichnet auf dem deutschen Markt die höchste Kundenzufriedenheit unter allen europäischen Herstellern. Dies ist das Ergebnis des "J. D. Power-Reports" aus dem Sommer 2006, bei dem 28 Marken und 126 Modelle bewertet wurden. Mit einem Indexwert von 82,3 Prozent belegte Volvo hinter drei japanischen Anbietern den vierten Rang. Damit konnte sich Volvo vor allen anderen europäischen Wettbewerbern platzieren, inklusive der deutschen Premium-Hersteller. Und wir setzen weiterhin auf die ständige Optimierung der Fahrzeugqualität. Volvo will die Fehlerrate bei den Modellen weiter reduzieren und bis zum Jahr 2009 auf diesem Gebiet die weltweite Bestmarke setzen.Unsere hohen Ansprüche gelten selbstverständlich auch beim Kundenservice. Wir haben daher konkrete Vereinbarungen mit unseren Service- und Handelspartnern getroffen, um flächendeckend ein hohes Qualitätsniveau sicherzustellen. Bezüglich des Händlernetzes setzt Volvo auf Kontinuität. Neue Standorte werden wir daher ausschließlich mit bestehenden Vertragshändlern realisieren.

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