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Vertriebsentwicklung: BMW-Händler fordern mehr Mitsprache

23.10.2012 16:40 Uhr
Vertriebsentwicklung: BMW-Händler fordern mehr Mitsprache
Der VDB sieht die Handelsinteressen in den Vertriebsentscheidungen des Herstellers nur unzureichend berücksichtigt.
© Foto: Frank Selzle/AUTOHAUS

Der VDB sieht die Handelsinteressen in den Entscheidungen des Vertriebs nur noch unzureichend berücksichtigt. In einem Schreiben an BMW-Chef Reithofer machte der Verband jetzt seinem Ärger Luft.

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Der Verband Deutscher BMW-Vertragshändler (VDB) drängt auf mehr Einfluss bei den Vertriebsprozessen in Deutschland. In einem Schreiben an BMW-Konzernchef Norbert Reithofer, das AUTOHAUS Online vorliegt, bietet der VDB-Vorstand dem weiß-blauen Hersteller an, den hiesigen Vertrieb künftig wieder stärker bei der Absatzförderung, der Qualifizierung von Händlern und Mitarbeitern sowie den Leistungsanreizen in der Handelsorganisation zu unterstützen.

"Wir müssen seit etwa Mitte letzten Jahres feststellen, dass unser Rat und unsere Argumente kaum mehr Gehör finden", beklagen die Händlervertreter. Aus ihrer Sicht wäre es in einer Zeit des konjunkturellen Abschwungs aber wichtig, "die Meinung und das Stimmungsbild der Vertriebspartner einzuholen, die tagtäglich am Markt agieren".

Als ein Negativ-Beispiel führt der VDB das zu Jahresbeginn gestartete Preissystem an. Dieses habe den administrativen Aufwand in den Autohäusern deutlich erhöht. Zudem würden die für eine wirtschaftliche Durchführung erforderlichen Werkzeuge noch immer nicht zur Verfügung stehen. In der Kritik steht auch das laut Handel zu hoch angesetzte Retailziel, das trotz eines rückläufigen Marktes unverändert beibehalten wird.

Starker Intrabrandwettbewerb

"Die Betriebsergebnisse des Handels tendieren im Durchschnitt gegen Null", erläutert die Verbandsführung. Zur Zielerreichung greife mittlerweile ein verstärkter Intrabrandwettbewerb um sich, "der zu Preisnachlässen führt, die der Marke schaden". Besserung ist nicht in Sicht: Auch in der vorliegenden Planung für das kommende Jahr seien die Hauptkritikpunkte nicht berücksichtigt worden, hieß es.

Unzufrieden zeigt sich der VDB auch mit den bislang bekannten Inhalten der neuen Händlerverträge ab 2013 für die Marken BMW und Mini: "Wir haben erhebliche Bedenken, ob die Standards in dieser Form umgesetzt werden können. Als Interessenvertretung der Handelsorganisation hätten wir erwartet, in die Erarbeitung der Standards eingebunden zu werden." Investitionsaufwendungen und signifikante Folgekosten seien in dem Entwurf nicht berücksichtigt worden. Keinem BMW-Händler sei bekannt, welche Investitionen auf ihn zukämen.

In Anbetracht der Baustellen appellierte der Verbandsvorstand an Reithofer und den Vertrieb Deutschland, "eine Trendwende in den Rahmenbedingungen zu schaffen". Nur so könne man die Nummer eins unter den Premiumanbietern sein. Als Erfolgsfaktoren sieht der VDB vor allem motiviertes Personal und geringeren Verwaltungsaufwand. (rp)

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KOMMENTARE


Rainer Nimtz

23.10.2012 - 20:30 Uhr

Hallo Michl,schau mal, mit welch "harten Bandagen" auch hier gekämpft wird


Michael Kühn

24.10.2012 - 17:57 Uhr

Wenn ich die o. g. Aussage, (Zitat) "Die Betriebsergebnisse des Handels tendieren im Durchschnitt gegen Null", lese, ist meine Meinung über die Hersteller erneut bestätigt. Diese, für mich seit 1990 beobachtete Entwicklung bis zum heutigen Stand, und sie ist leider immer noch nicht akzeptabel, wie man liest, zeigt mir, dass es auch BMW scheinbar relativ egal ist, wieviele Vertriebspartner noch auf der Strecke bleiben werden. - Neue Rabattsysteme, neue Händler-"Knebelverträge" und "alle Jahre wieder" neue Versprechungen, die zu besseren Ergebnissen führen sollen ("Schönrechnerei in Reinkultur"), haben einige renomierte u. alt eingesessene Betriebe (50 - 300 MA u. mehr) "gehimmelt". Man munkelte bereits in den 90-ziger Jahren, dass BMW in den Metropolen vorzugsweise eigene Niederlassungen sieht und die spätere Entwicklung zwischen BMW und Händlerschaft zeigt mir z. B. wie ein partnerschaftliches Verhältnis nicht aussehen sollte! Der Trend zeigt mir: weg von Klein-oder mittelgroßen Betrieben und auf zum "Gigahändler" / bzw. Niederlassung mit supermodernen Glaspalästen... Die kleineren Orte werden weiterhin ihre vertrauten BMW-Händler verlieren u. es sollen z. B. die BMW-Fahrer(innen) wegen einem Ölwechsel oder anderen "Kleinigkeiten" in die größeren Städte fahren? - das wird nicht funktionieren! Weit über zwanzig Jahre habe ich durch den "BMW-Propeller" geschaut und kann nur eines für mich feststellen: "Jeder zur Zeit nicht unterschriebene Vertrag ist ein guter Vertrag"! - Dem VDB drücke ich daher ganz fest die Daumen, dass sie sich nicht schon wieder "einlullen" lassen... - Ich denke fast, BMW glaubt wirklich, ohne die Händler an der Front auskommen zu können. "Ohne die damaligen BMW-Händler und Family Quandt, wäre BMW heute eine automobile Geschichte!" (hat man höchstwahrscheinlich schon vergessen, wie auch die Leidenschaft der Vertriebspartner, die zum Erfolg der Marke erheblich beitrugen)


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