Volkswagen hat auf dem US-Markt dank starker SUV-Nachfrage erneut gut zugelegt. Im Mai wurden 31.211 Neuwagen der Kernmarke VW verkauft, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Das waren vier Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die restlichen Hersteller, darunter die deutschen Branchenschwergewichte BMW und Daimler, legten gemischte Ergebnisse für den vergangenen Monat vor.
Vor allem Volkswagens Stadtgeländewagen Tiguan und Atlas bleiben bei der US-Kundschaft, die sich trotz steigender Spritpreise weiterhin besonders für SUV und Pick-up-Trucks interessiert, hoch im Kurs. Doch auch in den neuen Jetta für den US-Markt, der seit dem vergangenen Monat erhältlich ist, setzt VW große Hoffnungen.
Nachdem der Abgas-Skandal Volkswagens Verkäufe in den USA zeitweise hatte einbrechen lassen, machen die Wolfsburger mithilfe einer Produktoffensive, viel Werbeaufwand und Sonderangeboten schon länger wieder Boden gut. In den Vormonaten hatte es allerdings teilweise noch deutlich stärkere Zuwächse gegeben. Im bisherigen Jahresverlauf kletterte der Absatz um starke 7,5 Prozent.
Volkswagens Premium-Tochter Audi schaffte im Mai nur kleines Verkaufsplus von 0,6 Prozent. Seit Jahresbeginn gab es jedoch auch hier einen deutlichen Zuwachs von 5,9 Prozent. Der ebenfalls zum VW-Konzern gehörende Sportwagenbauer Porsche brachte im vergangenen Monat 4,2 Prozent mehr Autos auf die Straße, im Jahresverlauf steht in den USA ein Anstieg von 6,4 Prozent zu Buche.
Leichte Einbußen bei Daimler
BMW erhöhte den Absatz im Vergleich mit dem Vorjahresmonat dank starker SUV-Verkäufe und eines deutlichen Anstiegs bei der Kleinwagenmarke Mini insgesamt um 3,4 Prozent auf 30.888 Neuwagen. Im bisherigen Jahresverlauf beträgt das Plus 3,3 Prozent. Rivale Daimler musste hingegen leichte Einbußen verkraften – die Verkäufe der Marken Mercedes-Benz, Smart und Vans sanken im Mai um 0,3 Prozent auf 30.187 Neuwagen und liegen auch auf Jahressicht leicht im Minus.
Insgesamt rechneten Analysten branchenweit mit einem Verkaufsanstieg im Mai. Der Monat hat einen Verkaufstag mehr als im Vorjahr und profitiert traditionell von der Rabattschlacht rund um den Feiertag "Memorial Day". Zuletzt hatten noch nicht alle Hersteller ihre Zahlen vorgelegt. Preisnachlässe, günstige Kredite und die brummende US-Konjunktur dürften aber für Rückenwind gesorgt haben, sagte Experte Peter Nagle vom Marktforschungsunternehmen IHS Markit.
Bei Fiat Chrysler ließen brummende Jeep- und Ram-Verkäufe den Absatz im Mai um starke elf Prozent steigen. Ford hingegen gelang nur ein leichter Zuwachs um 0,5 Prozent. Marktführer General Motors berichtet seine Zahlen nur noch quartalsweise. Bei den japanischen Herstellern gab es Licht und Schatten: Während Toyota und Nissan Abstriche machen mussten, verbuchten Mazda und Honda deutliche Anstiege. (dpa)
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