Das Bild einer gespaltenen Entwicklung in den wichtigen Automärkten der Welt bleibt bestehen. Zwar profitiert die Automobilproduktion in Deutschland vom besseren US-Markt, die Binnennachfrage nach Automobilen in Deutschland bleibt aber trotz leichter Besserung im Juli ohne nachhaltigen Aufschwungsignale. So das Fazit einer aktuellen Prognose des Center Automotive Research (CAR), Gelsenkirchen, und der Autofocus GmbH. Für Deutschland rechnen die Experten in diesem Jahr mit 3,15 Mio. Neuzulassungen, dem schlechtesten Wert seit der Wiedervereinigung. Obwohl hierzulande nahezu alle Hersteller intensiv mit Sondermodellen, günstigen Finanzierungen (Beispiel: 0,9 Prozent bei VW Polo, Golf, oder 0,7 Prozent bei Ford Fiesta), und Rabatten im Markt vertreten sind, bleibe die Grundstimmung des deutschen Autokäufers "labil". Das leicht über dem Vorjahr liegende Juli-Zulassungsergebnis sei eher eine "Eintagsfliege" gewesen, nicht ein bedeutsames Marktsignal. Bundestagswahl als Stimulanz? Einzige Unbekannte im Prognosebereich bleibt laut CAR und Autofocus die Bundestagswahl. "Bei einem Regierungswechsel ist nach unserer Einschätzung ein gesteigertes Konsumentenvertrauen und Anspringen der Autokonjunktur in Deutschland gut denkbar", heißt es. Damit wären günstigere Auto-Aussichten für 2003 wahrscheinlich, die allerdings kaum noch Einflüsse auf das schlechte 2002-Autojahr in Deutschland zeigten. Die Prognose für den US-Markt für das Jahr 2002 haben die Experten um 200.000 Verkäufe nach oben revidiert. Sie gehen damit in diesem Jahr von 16,7 Mio. Autoverkäufen aus. Gute Aussichten etwa für BMW, Mercedes, Audi, Porsche, aber auch Toyota und Honda. In West-Europa werden sich der Prognose zufolge die Automobilverkäufe in 2002 auf das niedrige Niveau 14,2 Mio. Fahrzeuge einpendeln. Im Jahr 2003 sei allerdings mit einer leichten Verbesserung zu rechnen. Rechts in der Downloadbox finden Sie die CAR-Prognose in Tabellenform. (pg)
Ungleiche Entwicklung in den Automärkten setzt sich fort
Prognose: US-Markt bleibt stark, Binnennachfrage in Deutschland schwach