Die Enders Gruppe spielt zum neuen Jahr auf Angriff. Wie das Familienunternehmen am Freitag in Fulda mitteilte, werden mit Wirkung zum 1. Februar 2022 die BMW-Autohäuser in Idstein, Limburg, Nidda und Friedberg mit insgesamt 140 Mitarbeitern übernommen. Sie würden dann unter dem Namen Autohaus Krah + Enders GmbH & Co. KG weitergeführt.
"Durch die Erweiterung mit diesen traditionsreichen und regional verbundenen BMW-Betrieben können wir unsere Gruppe weiter stärken und unser Gebiet vergrößern", erklärte Inhaber und Geschäftsführer Peter N. Enders. In Zukunft wolle man jährlich ca. 10.000 Neuwagen der unterschiedlichen Marken verkaufen.
Die Autohäuser waren vor vielen Jahren als Familienbetriebe Dörr+Hess und Schäfer Automobile gegründet worden. 2015/16 gingen sie an die schwedische Handelsgruppe Bilia AG, die sich mit dem Verkauf nun wieder vom hiesigen Markt zurückzieht. Das veräußerte Deutschland-Geschäft weise einen Umsatz von etwa 800 Millionen Kronen (ca. 78. Millionen Euro) und einen Betriebsverlust von etwa 30 Millionen Kronen in den letzten zwei Jahren aus, hieß es in einer Bilia-Mitteilung.
Geschäftsführer der vier übernommenen Autohäuser wird der erfahrene Handelsprofi Ottmar Gerk. Enders betonte: "Ottmar Gerk ist seit 1977 in unserem Familienbetrieb, hat viele Jahrzehnte mit meinem Vater zusammengearbeitet und führte die letzten 17 Jahre die Geschäfte in unserem BMW-Autohaus in Maintal."
Mit dem Wachstumsschritt ist die Enders Gruppe ab Februar mit über 900 Mitarbeitern durch 21 Autohäuser in 16 Städten vertreten. Davon sind künftig 14 BMW-Betriebe. Neben den Marken BMW und Mini verkauft das Unternehmen auch Fahrzeuge von Renault, Dacia, Kia, Opel, Mazda und Ferrari.
Branchengröße aus Skandinavien
Bilia ist Skandinaviens größte Autohandelsgruppe und auch europaweit eine große Nummer. Nach eigenen Angaben beschäftigt das Unternehmen 5.000 Mitarbeiter an rund 140 Standorten in Schweden, Norwegen, Deutschland, Luxemburg un Belgien. Im Pkw-Geschäft umfasst das Markenimperium zwölf Fabrikate: Volvo, BMW, Toyota, Mercedes, Renault, Lexus, Mini, Porsche, Nissan, Dacia, Smart and Alpine. Hinzu kommen leichte Nutzfahrzeuge von Renault, Toyota, Mercedes und Dacia sowie Mercedes-Lkw. Der jährliche Gesamtabsatz wird mit 95.000 Fahrzeugen beziffert.