Mehr Licht, mehr Sonne, mehr Außenwelt – gerade bei Autohäusern kommen häufig großflächige Elemente aus Glas an der Fassade zum Einsatz. Toyota will nun die Energieeffizienz solcher Bauten weiter verbessern. Dazu entwickelt der japanische Autobauer zusammen mit den Glas-Experten von Asahi Glass eine spezielle Fassadenkonstruktion für Showrooms sowie für kleine und mittlere Bürogebäude. Marktreif soll das Doppelfassaden-System bereits im Frühjahr 2018 sein, wie die Unternehmen mitteilten. Die Entwicklung sei Teil der Konzernstrategie "Toyota Environmental Challenge 2050".
Autoverkaufsräume stehen im Sommer vor der Aufgabe, die Leistung der Klimaanlage und den damit verbundenen Energieverbrauch zu reduzieren. Konventionelle Methoden wie etwa die Verwendung von Jalousien und Sonnenschutzfolien verhindern den Wärmeeintrag aber häufig nur unzureichend. Zudem verdunkeln sie und behindern die Sicht nach außen.
Die neue Glasstruktur von Toyota und Asahi soll sich dagegen flexibel öffnen oder schließen lassen – in Abhängigkeit von den aktuellen Wetterbedingungen. Geplant sind zwei Varianten. Beim Doppelfassaden-System mit Deckenbefestigung handelt es sich um zwei Glasschichten und einen dazwischenliegenden Hohlraum. Diese Konstruktion umschließt die Außenwände des Gebäudes, um so die Wärmedämmung im Inneren zu erhöhen. Die von außen einwirkende Hitze wird im Hohlraum absorbiert und durch Ventilatoren mit von außen einströmender Luft abgeführt. So soll sich je nach Jahreszeit die Fassade praktisch klimatisieren lassen.
Wie ein Vorhang
Der obere Bereich der Konstruktion besteht aus einem Licht- und Wärmeschutz, im unteren Bereich wird das Automobilglas "Coolverre" verwendet, das Asahi für den Einsatz in Windschutzscheiben entwickelt hat und über einen hohen UV- und Infrarotschutz verfügt. Wie ein Vorhang kann das System geöffnet und geschlossen werden. Nach Angaben der Entwickler bietet es weitere Vorteile: So ist die Struktur rund ein Fünftel leichter als konventionelle Doppelfassaden und weist überdies erheblich geringere Einbaukosten auf. (rp)