Krunoslav Bagaric war am Mittwoch Gastredner beim "Forum Automotive" an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) in Geislingen. Der studierte Diplom-Kaufmann hat seit rund 18 Jahren verschiedene Führungspositionen innerhalb der Topomotive-Gruppe inne. Aktuell fungiert er als CEO des Branchendienstleisters. Bagaric ist zudem seit 2019 offiziell Mitglied im Senat der Wirtschaft.
Die Topmotive-Gruppe ist strategischer Partner der Zukunftswerkstatt 4.0 in Esslingen und treibt die Digitalisierung gerade für den Independent Aftermarket (IAM) voran. Vor diesem Hintergrund ist Bagaric gerne der Einladung von Prof. Stefan Reindl, Prof. Benedikt Maier, Prof. Frank Stenner und AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel gefolgt, um den Studierenden der Automobil- und Mobilitätswirtschaft die Strukturen und Beziehungen im Aftermarket näher zu bringen.
Großes Misstrauen im Markt
Ein spezieller Schwerpunkt seiner Ausführungen war das Beziehungsgefüge zwischen den fabrikatsunabhängigen Unternehmen und den sogenannten Captives im Werkstatt- und Teilegeschäft, das aktuell einerseits durch eine hohe Wettbewerbsintensität sowie andererseits durch großes Misstrauen geprägt sei. Bagaric warb deshalb für "Chancen durch Innovation und Kooperation" in diesem hart umkämpften Teilmarkt der Automobilwirtschaft.
In seinem Fachvortrag gab der Aftersales-Profi aber nicht nur einen detaillierten Überblick zu den verschiedenen Perspektiven des freien und fabrikatsgebundenen Marktes. Vielmehr ging er auf softwaregestützte Branchenlösungen ein, die für alle Marktbeteiligten sowie für die Kundenebene vorteilhaft sind. Seiner Ansicht müssen Lösungen etabliert werden, die letztlich aus Kundenperspektive vorteilhaft sind und gleichzeitig die Reibungsverluste der verschiedenen Ebenen im Aftermarket zu reduzieren. Es sei das Ziel, durch IT den "Kampf" zwischen OEM und IAM zu verringern und so die Chancen durch Innovation und Kooperation anforderungsgerecht aus Kundenperspektive zu nutzen.
Beim "Forum Automotive" treten während des Semesters im wöchentlichen Turnus Manager und Persönlichkeiten aus der Automobil- und Mobilitätsbranche an der Hochschule auf. Die Vortragsreihe wird vom Institut für Automobilwirtschaft (IfA) und der Fachzeitschrift AUTOHAUS präsentiert und richtet sich vorrangig an Studierende der automobil- und mobilitätswirtschaftlichen Studiengänge (Bachelor und Master). Ziel ist es, die im Studium erarbeiteten Sachverhalte in einen stärkeren Praxisbezug zu setzen. Dies erfolgt innerhalb von Fachreferaten und Diskussionsrunden mit Entscheidern der Branche.