Oben ohne im kalten Detroit – Europas Autobauer zeigen sich auf der Autoshow in der US-Stadt ungeachtet des Winters selbstbewusst und für den Sommer gerüstet. Gezielt für den größten Cabriolet-Markt der Welt werden in der US-Autometropole einige Weltpremieren oder Konzeptstudien von offenen Limousinen präsentiert.
Allen voran marschiert
BMW: Die
Bayern zeigen das 3er-Cabrio mit Metallklappdach – einen ziemlich sicheren Verkaufshit erwarten Branchenexperten von dieser Weltpremiere aus
München. BMWs britische Edel-Tochter Rolls Royce stellt auf der bis zum 21. Januar dauernden "North American International Auto Show" ebenfalls als Weltpremiere das Phantom Drophead Cabriolet vor. Das Edelmobil soll über 300.000 Euro kosten und noch im Laufe dieses Jahres erhältlich sein.
Mercedes-Benz will da nicht nachstehen und die
Tradition der großen viertürigen Cabriolets mit Stoffdach wiederbeleben. Die
Studie Ocean Drive auf Basis der S-Klasse dürfte wohl in Serie gehen.
Am anderen Ende der automobilen Modellpalette steht das kleinste Serienauto der Welt, der zweisitzige
Smart, der den Amerikanern nun erstmals als Kraftstoff-Weltmeister und hippes
Stadtauto für den heimischen Markt präsentiert wird. Verkaufstart in den Vereinigten Staaten ist sicher Anfang 2008, vielleicht auch schon Ende 2007. Dass die
Hersteller im Land der automobilen Superlative auch mit kleinen Wagen Treffer landen können, zeigt der
Mini von BMW.
Porsche präsentiert in der Cobo Hall am Detroit River als Weltpremiere den überarbeiteten
Geländewagen Cayenne, der künftig etwas Sprit sparender über die Straßen rollen soll.
Im Allgemeinen bemühen sich alle Hersteller um Alternativen zu besonders durstigen Motoren. Branchenprimus
Toyota setzt erneut auf die Kombination aus Benzin- und Elektromotor: Erstmals wird der
Bestseller Camry mit einem in den
USA gebauten
Hybridantrieb präsentiert. Und weil der Camry etwas bieder daherkommt, werten die Japaner ihren Stand mit der Toyota FT-HS-Studie eines 400 PS starken Hybrid-Sportwagens auf.
Ford setzt verstärkt auf Biokraftstoff
Die Amerikaner wenden sich dagegen konzeptionell immer stärker dem Ethanol zu, einem
Biokraftstoff, der beispielsweise aus Zuckerrohr gewonnen werden kann. Mit dem Lincoln MKR und dem Inteceptor präsentiert
Ford große Limousinen, die bei Bedarf auch mit Ethanol betankt werden können. Der Vorteil dieser
Technologie: Auch ältere Benzinmotoren können kostengünstig umgerüstet werden. Außerdem stellt Bioalkohol für die Amerikaner mit ihren riesigen Anbauflächen eine interessante Alternative dar.
Die deutschen Autobauer verstärken derweil ihre Bemühungen zum Durchbruch des Diesels in den USA ("Bluetec"), etwa mit dem
Audi Q7 mit Drei-Liter-Dieselmotor oder der Mercedes-Benz
E-Klasse. In Sachen
Hybrid herrscht allerdings auch auf der Autoshow 2007 noch Ebbe – hier wollen Deutsche und Amerikaner erst ab 2008 zur Aufholjagd blasen. (
von Frank Heidmann )
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