Der geplante Ausbau der Fabrik des Autoherstellers Tesla in Grünheide hat nach Ansicht des regionalen Wasserverbands deutliche Konsequenzen für das Grundwasser. Wenn rund eine Million Quadratmeter versiegelt und rund 963.000 Quadratmeter überbaut würden, habe das Auswirkungen auf die Bildung von neuem Grundwasser, heißt es in einer Stellungnahme des Wasserverbands Strausberg-Erkner zum Ausbau. Außerdem sei abermals eine Absenkung des Grundwassers mit einer Entnahme von rund 61.000 Kubikmetern erforderlich.
Der Wasserverband bezog sich damit nach eigenen Angaben auf eine frühere Version des Antrags auf eine erste Teilgenehmigung im Rahmen des geplanten Ausbaus. Bei diesem Antrag geht es um Änderungen an bestehenden Anlagen. Das Vorhaben werde direkten Einfluss auf die öffentliche Trinkwasserversorgung haben. "Dieser Tatsache ist in den Planungen Rechnungen zu tragen."
Der US-Elektroautobauer teilt die Bedenken nicht. "Jegliche auf der genannten Fläche anfallenden Niederschläge werden am Standort versickert und tragen zur Grundwasserneubildung bei", entgegnete Tesla nach Angaben aus den Unterlagen zum Antrag auf umweltrechtliche Genehmigung für den Ausbau. Die mit Nadelwald bedeckte Fläche vor der Errichtung der Fabrik habe allenfalls eine geringe Neubildung von Grundwasser erlaubt. Mit der Ansiedlung der Fabrik werde das gesamte auf den versiegelten Flächen niedergehende Regenwasser versickert. "Die Grundwasserneubildung wird dadurch gestärkt."
Tesla will Produktionskapazität verdoppeln
Der Bedarf an Frischwasser soll mit dem Ausbau nach Planung des Unternehmens zudem nicht steigen, hatte Tesla betont. Tesla will sein Werk in Grünheide in Brandenburg ausbauen und stellt dazu Anträge in drei Teilen auf umweltrechtliche Genehmigung beim Land Brandenburg. Das Ziel ist eine Verdoppelung der Produktionskapazität von 500.000 auf eine Million Autos im Jahr. Für diesen Ausbau sind 22 500 Beschäftigte geplant. In der Fabrik in Grünheide arbeiten derzeit rund 11.000 Mitarbeiter, die hochgerechnet etwa 250.000 Fahrzeuge im Jahr herstellen. Umwelt- und Naturschützer sehen Gefahren, weil ein Teil der Fabrik in einem Wasserschutzgebiet liegt. Der Wasserverband bereitet nach eigenen Angaben als Träger öffentlicher Belange derzeit eine weitere Stellungnahme zur Erweiterung vor.