Die IG Metall hat ihre Forderung nach sechs Prozent mehr Geld für die rund 100.000 Beschäftigten der westdeutschen VW-Werke und der VW-Finanzsparte verteidigt. "VW gibt Vollgas - und Vollgas gibt es nicht umsonst", sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Hartmut Meine, in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa in Hannover. Das Unternehmen hält sich bisher bedeckt. Die Tarifrunde startet am 19. Januar in Hannover.
"VW steht hervorragend da", betonte Meine. Daran habe die Belegschaft erheblichen Anteil. Er gehe von zügigen Verhandlungen aus, sagte der Gewerkschafter. "Aber wir werden nicht vorschnell schnöden Kompromissen zustimmen."
Die Wirtschaftskrise habe VW unbeschadet und auch deutlich besser als viele Konkurrenten überstanden, sagte Meine. Die Marktanteile seien erhöht worden. Und auch vom jüngsten Aufschwung der Branche auf den wichtigsten Märkten profitiere der Wolfsburger Konzern besonders stark. Die Belegschaft leiste Überstunden und Sonderschichten. "Die Beschäftigten bringen ungeheuren Einsatz und dafür wollen sie mehr Geld haben", sagte Meine.
Der Flächentarifvertrag für die Metallbranche könne dabei kein Maßstab für die Verhandlungen sein, betonte der Verhandlungsführer von der IG Metall. Denn dieser sei im Februar vor einem Jahr noch mitten in der Krise geschlossen worden. Damals waren elf Monate ohne prozentuale Erhöhung und eine Anhebung der Entgelte um 2,7 Prozent ab Frühjahr 2011 vereinbart worden. Für die Beschäftigten der Volkswagen AG gilt ein Haustarifvertrag.
Der VW-Konzern hat seinen Absatz 2010 deutlich gesteigert. Bis Ende November 2010 wurden bereits mehr Autos verkauft als im gesamten vorigen Jahr. Für das laufende Jahr erwartet VW einen neuen Auslieferungsrekord von über sieben Millionen Autos. Bis 2018 will VW-Chef Martin Winterkorn den weltweiten Branchenprimus Toyota vom Thron verdrängen und vom Platz drei an die Spitze rücken. (dpa)