Renault hat im Streit mit der französischen Regierung über das Gehalt seines Chefs Carlos Ghosn Zugeständnisse gemacht. Der variable Vergütungsanteil werde für dieses Jahr um 20 Prozent verringert, erklärte Renault. Zudem habe Ghosn angekündigt, jedes Jahr eine Million Euro für Aktionen der Renault-Stiftung zur Verfügung zu stellen.
Ghosn bekam im vergangenen Jahr ein fixes Gehalt von 1,2 Millionen Euro, die variable Vergütung lag bei knapp 1,8 Millionen Euro. Oben drauf kam eine erfolgsabhängige Aktienvergütung im Wert von knapp 4,2 Millionen Euro – die Regeln für dieses "langfristige Element" bleiben laut der Mitteilung vom Mittwochabend unverändert. Frankreichs Wirtschaftsminister Emmanuel Macron hatte im Mai Konsequenzen gefordert, nachdem der Verwaltungsrat von Renault diese Vergütung gegen ein Votum der Aktionäre bestätigt hatte.
Der Autobauer erhielt im ersten Halbjahr Rückenwind von einem neuen Absatzrekord, der Konzerngewinn stieg unter dem Strich um 8,8 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Die Zahl der Verkäufe legte laut den am Donnerstag veröffentlichten Zahlen weltweit auf 1,6 Millionen Fahrzeuge zu. Das sind 13,4 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres und nach eigenen Angaben ein neuer Höchststand für die Franzosen. Der Umsatz wuchs um 13,5 Prozent auf gut 25 Milliarden Euro. (dpa)