Ausgabe 01-02/2009: Spitzengespräch in Berlin

Zukunftskonzept der Opel-HändlerSpitzengespräch in BerlinGroße Opel-Händler haben am 16. Dezember im Kanzleramt in Berlin ein Zukunftskonzept für den Rüsselsheimer Autobauer auf nationaler und europäischer Ebene vorgelegt. Das Gespräch habe in Abstimmung mit anderen deutschen Opel-Partnern stattgefunden und sei auf Anregung und mit Zustimmung von Kanzlerin Angela Merkel zustande gekommen, erklärte Dello-Geschäftsführer Kurt Kröger im Anschluss. Über Verlauf und Ergebnisse sei absolute Vertraulichkeit vereinbart worden. An dem Gespräch nahmen neben Kröger auch Peter Dahlmann (GF Dresen-Gruppe) und Jürgen Behren-Gerresheim (GF AZ-West) sowie der zuständige Abteilungsleiter Jens Weidmann teil. Weitere Beratungen sollen "zeitnah" geführt werden, sobald alle Beteiligten die aus dem Termin resultierenden "Hausaufgaben" gemacht hätten. "Wir vertreten die größten Opel-Händler in Deutschland. Die Adam-Opel GmbH und ihre Tochterunternehmen sind ein wesentlicher Bestandteil der deutschen und europäischen Wirtschaftslandschaft – und damit die Opel-Händler auch", sagte Kröger. Man müsse deshalb um Opel kämpfen.Händler, übernehmen Sie!Die Autohäuser planen für den Fall einer Insolvenz oder Liquidation des amerikanischen Mutterkonzerns General Motors (GM) und der damit drohenden Insolvenz der Adam Opel GmbH, eine neue Gesellschaft auf nationaler und europäischer Ebene zu gründen. Damit, so Kröger, könne der Erfolg der Marke mit dem Blitz unabhängig von den Ereignissen in den USA langfristig sichergestellt sowie die Produktionsstandorte in Deutschland und Europa erhalten werden. Die Opel-Partner wollen die Gesellschaft selbst wirtschaftlich tragen. Zur Finanzierung seien aber auch zusätzliche Bürgschaften durch den Staat oder die Bundesländer erforderlich, hieß es. Zudem sehen die Überlegungen eine Kapitalbeteiligung der Opel-Mitarbeiter vor. Eine "Renationalisierung" von Opel sei indes kein Thema, erklärten die drei Geschäftsführer auf Nachfrage. Vielmehr müsse im europäischen Rahmen gedacht und die Tochtermarken mit einbezogen werden. "Alles, was wir denken und tun, ist europäisch", sagte Kröger. z Sabine TilpAudiVertriebschef Felske gehtJörg Felske muss abdanken. Peter Schwarzenbauer, seit 1. April 2008 Vorstand für Vertrieb und Marketing, setzt erste sichtbare Porsche-Zeichen. Offiziell heißt es: Felske übernimmt strategische Aufgaben. In Realität meint das die Trennung. Die Audi-Pressestelle war zum Redaktionsschluss noch im Weihnachtsurlaub. Felske nahm die Leitung des Vertriebs Deutschland seit 1. August 2005 wahr. Er gehört zu den ganz wenigen seiner Spezies, die aufgrund ihrer Erfahrungen den Blick für das Ganze in sich tragen. Wer kann auf derartige Erfolgsergebnisse zurückblicken? Felske war in der deutschen Vertriebslandschaft 2008 der eigentliche Aufsteiger. Wir werden mit großen Augen darauf blicken, wen Schwarzenbauer aus seinem "Porsche-Hütlein" zaubern wird. Felske wird in der Branche in absehbarer Zeit in einer neuen, sicher noch gewichtigeren Position anzutreffen sein. Prof. Hannes BrachatWichert wächstDie Auto Wichert GmbH in Hamburg hat die Betriebe der KG Junge Autohandelsgesellschaft in der Wendenstraße, Hohenluftchaussee sowie Blankeneser Landstraße übernommen. Nach Angaben der Geschäftsführung werden alle 200 Mitarbeiter weiterbeschäftigt. Bereits vor einem Jahr hatte Wichert den Mitbewerber Köster Altona im Hamburger Westen gekauft. Der Firmenverbund, der die VW-Konzernmarken Volkswagen, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Audi und Skoda vertritt, zählt nun rund 650 Beschäftigte an zehn Standorten in Hamburg und Norderstedt. Wichert wurde erst 1986 gegründet und wird von Bernd Kußmaul und Bernd Glathe geführt. rpToyota in der Krise –Weller Nicht nervösDer weltgrößte Autohersteller Toyota erwartet wegen der globalen Absatz- krise erstmals in seiner Geschichte einen operativen Verlust. Wie Toyota-Chef Katsuaki Watanabe am 22. Dezember bekanntgab, dürfte im Konzern für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr operativ ein Fehlbetrag von 150 Milliarden Yen (1,2 Mrd. Euro) anfallen. Noch vor kurzem hatte der erfolgsverwöhnte Branchenprimus einen Betriebsgewinn von 600 Milliarden Yen erwartet, nachdem im Vorjahr ein Rekordgewinn von 2,27 Billionen Yen eingefahren worden war. Burkhard Weller, Geschäftsführender Gesellschafter der Wellergruppe und Präsident des Verbands der Toyota-Händler Deutschlands, hält wenig von der aktuellen Krisenstimmung. "Wenn man als börsennotiertes Unternehmen fast 70 Jahre Gewinne gemacht hat, ist die aktuelle Entwicklung Schwächeln auf hohem Niveau", so Weller. "Das macht mich bei Toyota nicht so wahnsinnig nervös." Der japanische Autobauer habe ein stattliches Polster, kein Fahrzeughersteller weltweit sei besser aufgestellt. Die Modellpalette biete auch für die deutschen Händler 2009 gute Aussichten. "Toyota in Deutschland ist 2008 so tief gefallen wie noch nie", konstatiert Weller, "für uns kann es nur aufwärts gehen." seGW-Tipp: von der Frühjahrsnachfrage Profitieren< Aktuell entwickeln viele Händlerbetriebe Konzepte, um Nachfrageprobleme in den Griff zu bekommen. Dabei wird das GW-Geschäft oft vernachlässigt, obwohl es der Problemlöser Nr. 1 sein sollte. Jetzt schon sollten alle Maßnahmen (z. B. minimale Raten bei maximaler Laufzeit) als Teil einer GW-Verkaufsstrategie ausgearbeitet werden, um von der GW-Frühjahrsnachfrage zu profitieren. Das Paket muss bis Mitte Januar 2009 fertig sein, denn die Frühjahrsnachfrage kann bei milder Witterung schon im Januar einsetzen! Bei schwierigen GW-Hereinnahmen sollte man auf eine saubere Agenturabwicklung zurückgreifen können. Das Risiko eines weiteren Preisverfalls bei hochwertigen Gebrauchtwagen bleibt und es gibt genügend Kunden, die dieses Risiko auf den Händlerbetrieb abwälzen wollen, indem sie einen höherwertigen GW für einen kleineren NW in Zahlung geben. Agenturgeschäfte sind dafür die richtige Maßnahme. >BMW Millionenhilfe für HändlerNach Mercedes-Benz und Volkswagen will auch BMW seinen deutschen Vertriebspartnern mit einem Förderprogramm unter die Arme greifen. Das Programm werde laut BMW-Sprecher ein Volumen in mindestens dreistelliger Millionenhöhe erreichen. Die Händler sollen finanzielle Hilfen und leistungsabhängige Boni erhalten, wenn sie möglichst viele Autos verkaufen. Durch das Programm, das Vertriebschef Philipp von Sahr erarbeitet hat, sollen vor allem erfolgreiche Händler unterstützt werden. "Wir subventionieren nicht flächendeckend oder führen Händler am Tropf durch die Krise", sagte er der "Wirtschaftswoche". Ziel sei es, die zu fördern, die aktiv ihren Markt bearbeiteten und 2009 mindestens 80 bis 90 Prozent des Vorjahresabsatzes erreichen. Werner E. Entenmann, Präsident des Verbands Deutscher BMW-Vertragshändler, unterstützt das Förderprogramm. Die Ansatzpunkte seien richtig, die Details müssten im Gespräch mit BMW noch diskutiert werden. Gegenüber AUTOHAUS sagte Entenmann: "Wichtig ist, dass die Händler unterstützt werden und nicht lediglich ein Verkaufsförderprogramm aufgelegt wird, bei dem die Effekte an den Kunden weitergegeben werden und beim Handel nichts hängen bleibt." So wünscht man sich von Seiten des Verbands nicht nur machbare Einstiegsgrößen, sondern vor allem auch Unterstützung bei Lager- und Vorführwagen sowie Verbesserungen im Bonussystem. Weitere Unterstützung sei auf dem Gebrauchtwagensektor dringend notwendig. se Neues magazin "Automotive Agenda"Für Top-Entscheider der BrancheErstmals am 16. Dezember 2008 erschien das neue Business-Magazin "Automotive Agenda". Pro Ausgabe beleuchten Top-Manager, Wissenschaftler und Journalisten je ein Schwerpunktthema aus verschiedenen Perspektiven. Die erste Ausgabe von Automotive Agenda widmet sich dem Thema: "Hochspannung. Das Comeback des Elektroantriebs". Neben ausführlichen Interviews und Hintergrundartikeln liefern Daimler-Forschungschef Thomas Weber, Continental-CEO Thomas Neumann, Toyota-Hybrid-Koryphäe Koei Saga und Erich Sixt exklusive Gastbeiträge. Das neue Fachmagazin Automotive Agenda erscheint viermal im Jahr, die zweite Ausgabe folgt Ende März 2009. zInfos und Bestellmöglichkeiten unter: www.automotive-agenda.deFerdinand Kaiser (45), Brand Country Manager Lancia bei Fiat Deutschland, ist ab sofort für Alfa Romeo und Lancia in Österreich verantwortlich. Louis Schweitzer (66) gibt den Vorsitz des Renault-Verwaltungsrates an Konzernchef Carlos Ghosn ab. Knut Krösche (39, im Bild) ist neuer Vertriebsleiter von Seat Deutschland. Überdies verlässt Oliver Stein (40), seit Juni 2006 Geschäftsführer Finanz und Organisation Seat Deutschland, den Importeur, um eine neue Aufgabe innerhalb des VW-Konzerns wahrzunehmen.Der Daimler-Aufsichtsrat hat Wilfried Porth (49) zum neuen Personalvorstand und Arbeitsdirektor berufen. Er folgt auf Günther Fleig (59).Martin Verrelli ist als Geschäftsführer der EurotaxSchwacke GmbH ausgeschieden. Seit 1. Januar leitet er bei VW das Konzern-Remarketing. John Fleming wurde zum neuen Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Ford Werke GmbH bestellt.Nach dem Ausscheiden von Rüdiger Hannig ist Thomas Küsel (Bild) alleiniger Geschäftsführer der VAPS EDV-Service & Vertrieb GmbH. Zudem wurde er zum Geschäftsführer der ACS Automotive Communication Services GmbH berufen.Seit 1. Dezember neu im Pkw.de-Team: Sabine Schumacher, Leiterin des Call-Centers, Thiemo Bubel, Produktmanager, und Thomas Wiemer, Pressereferent.

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