Qualität schlägt Preis. Das ist das Ergebnis einer Studie zu Marktpotenzialen im Online-Werkstattgeschäft, die Autoscout24 in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Puls am Dienstag in München vorgestellt hat. Das Ergebnis scheint die Befürchtungen vieler Vertragshändler von einer drohenden Rabattspirale zu widerlegen. Denn 55 Prozent der Befragten gaben an: Qualität ist ihnen wichtiger als der Preis. "Der Preis ist niemals ausschlaggebend", betonte auch Autoscout24-Geschäftsführer André Stark.
Professor Willi Diez nahm die Einordnung der Studienergebnisse vor. Er zeigte zwar Verständnis für die Skepsis der Händler. "Transparenz in der Werkstatt haben Händler nicht so gerne", sagte der Direktor des Ifa-Instituts. "Werkstattportale bieten aber zweifellos Chancen, insbesondere für Markenwerkstätten." Denn sie eröffneten schließlich die Chance, neue Kunden zu gewinnen und zu binden. Insbesondere junge Kunden könne man über das Internet immer stärker erreichen, und bei älteren Fahrzeugen könne man mit transparenten Angeboten das Abwandern in Freie Werkstätten verhindern.
Geschäftsfördernd sei zudem, dass Werkstattportale im Internet Händler zwängen, das eigene Preis-Leistungs-Verhältnis zu überprüfen und zu optimieren. "Dass Transparenz nicht bequem ist, ist klar", erklärte Diez. Es sei dennoch gut, die eigenen Preise selbst zu überdenken, bevor man Gefahr laufe, zu einem Outpricing zu kommen. Denn dann sei es zu spät. "Wenn ich aber im Internet wettbewerbsfähig bin, bin ich es in der Werkstatt auch", schloss der Experte.
Die ausführlichen Ergebnisse der Studie lesen Sie in AUTOHAUS 22, das am 26. November erscheint.(jko)
Jürgen Melz