Santander Consumer Bank: "Digitalisierung hilft immens"
Der Fokus des Handels liegt jetzt darauf, wieder Kunden ins Autohaus zu bekommen. Die Santander Consumer Bank unterstützt dabei mit aktuellen Verkaufsförderungsprogrammen. Ein Interview mit Thomas Hanswillemenke, Vorstand Mobilität & Waren.
Von AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel
Die Corona-Krise ist für die Automobilwirtschaft eine herausfordernde Situation. Thomas Hanswillemenke, Vorstand Mobilität & Waren, erklärt, wie die Santander Consumer Bank AG durch den Lockdown gekommen ist, wie man die Partner unterstützt und welche Bedeutung die Digitalisierung hat.
AUTOHAUS: Herr Hanswillemenke, wie hat sich das Finanzgeschäft ab dem Lockdown entwickelt?
Thomas Hanswillemenke: Im Handel gab es verständlicherweise zunächst einen deutlichen Rückgang der Fahrzeugverkäufe, da die Häuser für den Publikumsverkehr geschlossen werden mussten und der physische Kundenkontakt nicht mehr möglich war. Viele Händler haben aber auf diese Herausforderungen reagiert und ihren Vertrieb über digitale Kanäle ausgebaut. Letztlich war die Schließung vieler Zulassungsstellen allerdings der eigentliche Engpass in der Bemühung, die Verkaufszahlen zu verteidigen. Dies hat natürlich auch bei uns zu einem Umsatzrückgang geführt. Insgesamt können wir feststellen, dass das Neuwagengeschäft durch den entsprechenden Vorlauf tendenziell langsamer in die Krise hineingegangen ist, derzeit aber leider auch langsamer herauskommt. Im Gegensatz dazu ist das Gebrauchtwagengeschäft recht unmittelbar zurückgegangen, derzeit aber bereits wieder auf einem sehr guten Niveau. Bei Santander konnten wir sehr schnell auf die Krise reagieren, da "Mobile Working" fest in unserer Unternehmenskultur verankert ist und bereits vor der Krise alle technischen Voraussetzungen vorhanden waren. Seit März arbeiten rund 90 Prozent unserer Mitarbeiter im Vertrieb Mobilität von zu Hause aus. Das funktioniert gut – und macht mich persönlich stolz zu sehen, wie engagiert und motiviert unsere Teams das umsetzen. In Deutschland haben insgesamt über 3.000 Santander-Mitarbeiter in den vergangenen Wochen im Homeoffice engen Kontakt zum Handel gehalten und jegliche Vorgänge um Finanzierungsverträge auf digitalem Wege bearbeitet. Und das bei weitem nicht nur per Telefon. Im März wurden rund 220.000 und im April nahezu 300.000 virtuelle Meetings abgehalten. Hierzu zählt auch die besonders enge und aktive Betreuung und Schulung der Fahrzeug- Handelspartner durch den Außendienst Mobilität via Web-Applikationen.
Gibt es Unterschiede bei Finanzierung und Leasing im Vergleich zum Vorjahr?
T. Hanswillemenke: Der Leasinganteil unseres Geschäftes steigt bereits seit einigen Jahren an. Dieser Trend hat sich auch in diesem Jahr fortgesetzt. Trotz der Krise sind wir mit der Entwicklung unseres Leasinggeschäfts in 2020 sehr zufrieden. Darüber hinaus lässt sich sagen, dass das Leasing auch beim Privatkunden immer stärker in den Fokus gerät.
Und zwischen Captive und Non-Captive?
T. Hanswillemenke: Der Captive-Anteil am Gesamtgeschäft ist im April leicht höher als im Vorjahresmonat ausgefallen. Das ist u. a. auch dem zuvor beschriebenen "Pipeline-Effekt" für das Neuwagengeschäft während der Krise geschuldet. Sehr positiv ist übrigens die Post-Covid-Situation in den Bereichen Motorrad und Freizeitfahrzeuge. Nach Wiederöffnung der Handelsbetriebe konnten wir einen sehr starken Zuwachs in beiden Segmenten gegenüber dem Vorjahresmonat verzeichnen. Gerade der Bereich Freizeitfahrzeuge profitiert von der Krise als alternative Urlaubsform jetzt noch stärker als vor der Pandemie. Dem Motorradgeschäft kommen möglicherweise entgangene Urlaube sowie die Überlegung, das Zweirad als zusätzliches Fortbewegungsmittel zu nutzen, aktuell zugute.
Mehr Infos finden Sie hier!