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Saab: Grünes Licht für Gläubigerschutz

21.09.2011 13:45 Uhr
Totgesagte leben länger: Das trifft besonders auf Saab zu.

Das Berufungsgericht hat dem Saab-Antrag stattgegeben. Damit ist die Gefahr einer Insolvenz vorerst gebannt. Der Hersteller muss sich jetzt mit einem Zwangsverwalter an der Spitze neu aufzustellen.

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Der Überlebenskampf bei Saab wird immer mehr zu einer Berg- und Talfahrt mit überraschenden Wenden. Am Mittwoch hat ein Berufungsgericht in Göteborg dem angeschlagenen Autobauer im zweiten Anlauf grünes Licht für ein Sanierungsverfahren unter Gläubigerschutz gegeben. Damit ist die bedrohlich nahe gerückte Gefahr einer Pleite vorerst abgewendet.

Die bei Saab vertretenen Gewerkschaften zogen ihre teilweise erst wenige Stunden vor der Gerichtsentscheidung eingereichten Insolvenzanträge wieder zurück. Sie wollten noch nicht ausgezahlte August-Löhne und Gehälter der knapp 3.500 Beschäftigten sichern. Für die dreimonatige Dauer des Sanierungsverfahren sind diese Ansprüche ab sofort durch einen staatlichen Garantiefonds gedeckt.

Saab war vor zwei Wochen in erster Instanz mit einem Antrag auf das gegenüber einer Insolvenz "weichere" Sanierungsverfahren unter Gläubigerschutz gescheitert (wir berichteten). Das Gericht hielt den Rettungsplan des niederländischen Saab-Chefs Victor Muller für unrealistisch und viel zu vage.

Im Gegensatz dazu meinte die Berufungsinstanz, dass die von den chinesischen Autounternehmen Pang Da und Youngman zugesagten 245 Millionen Euro "ausreichend sind, um die Produktion bei Saab wieder in Gang zu bekommen". Der Hersteller Youngman und das Großhandelsunternehmen Pang Da wollen als neue Haupteigner bei den Schweden einsteigen. Sie benötigen aber noch die Genehmigung der staatlichen Aufsichtsbehörden. Diese soll nach Medienangaben bis Anfang November vorliegen.

"Wir sind sehr glücklich"

Bei Saab sind seit knapp einem halben Jahr wegen Geldmangels so gut wie keine Autos mehr vom Band gelaufen. Mit dem grünen Licht für das Sanierungsverfahren unter Gläubigerschutz können die Löhne und Gehälter jetzt von einem staatlichen Garantiefonds ausgezahlt werden. Saab-Chef Muller meinte im Rundfunksender SR zur Entscheidung des Gerichts: "Natürlich sind wir sehr glücklich. Jetzt haben wir drei Monate, um neu durchzustarten."

Saab werde sich mit voller Kraft auf die Zusammenarbeit mit den chinesischen Partnern konzentrieren. Nach Medienangaben will Youngman zügig einen Vorschuss über knapp 70 Millionen Euro bereitstellen, der Saab über die mehrmonatige Sanierungsperiode mit einem vom Gericht bestellten Unternehmensverwalter bringen soll. Wann die Produktion wieder anlaufen kann, gilt als unklar. (dpa)

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