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Rolls-Royce Motor Cars München: In einer anderen Liga

30.12.2019 11:45 Uhr
Freuen sich über die gute Entwicklung von Rolls-Royce an der Isar (v.l.n.r.): Marcus Reil (Regional General Manager Germany, North & Eastern Europe Rolls-Royce), Georg Pfeffer (General Manager Rolls-Royce Motor Cars München) und Daniel Linke (Brand Manager Schmidt Premium Cars)
© Foto: Ralf Padrtka/AUTOHAUS

Luxus läuft in München. Auch Rolls-Royce erfreut sich an der Isar großer Beliebtheit. Ein Besuch im Münchner Marken-Showroom von Schmidt Premium Cars.

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Auf diese Ehrung dürfte Michael Schmidt wohl besonders stolz sein. Im März dieses Jahres wurde der Unternehmer als weltbester Rolls-Royce-Händler 2019 ausgezeichnet. Bei einer Händlerveranstaltung in Shanghai nahm Schmidt den prestigeträchtigen "Global Dealer of the Year"-Award aus den Händen von Markenchef Torsten Müller-Ötvös entgegen. In den Jahren zuvor war sein Münchener Handelsbetrieb bereits in verschiedenen Einzelkategorien erfolgreich – nun hat es für Schmidt Premium Cars erstmals zu Platz eins in der Gesamtwertung gereicht.

Seit 2011 betreibt Schmidt den feinen Rolls-Royce-Showroom in der Nymphenburger Straße. "Wir haben hier klein angefangen, aber die Entwicklung kann sich sehen lassen. Wir sind sehr zufrieden", sagt Georg Pfeffer, General Manager am Standort und damit Schmidts Statthalter in der weiß-blauen Metropole. Rolls-Royce Motor Cars München ist einer von nur vier Vertriebspartnern der BMW-Luxustochter auf dem deutschen Markt. Der Händler von der Isar stemmt mittlerweile rund 30 Prozent des hiesigen Neuwagenvolumens.

Modell-Feuerwerk

Befeuert hat das Wachstum nicht zuletzt der starke Ausbau des Rolls-Royce-Portfolios. Dem Flaggschiff Phantom hat die Nobelmarke aus dem BMW-Konzern in den vergangenen zehn Jahren eine kleinere Limousine (Ghost), ein Coupé (Wraith) und ein Cabrio (Dawn) zur Seite gestellt. Vorläufige Krönung ist das SUV Cullinan, das dem Hersteller aus dem südenglischen Goodwood seit 2018 massiv Zulauf bringt.

Marcus Reil, Regional General Manager Sales Germany, North & Eastern Europe von Rolls-Royce, bestätigt gegenüber AUTOHAUS die außergewöhnlich große Nachfrage. Das Fahrzeug spreche neue Zielgruppen an und habe eine sehr hohe Eroberungsrate. "Mit dem Cullinan sind wir zum ersten Mal für Allrad-Kunden interessant." Und: "Bislang kam das Wort Praktikabilität in unserem Vokabular nicht vor. Mit dem Cullinan ist das anders." Daniel Linke, Brand Manager bei Schmidt Premium Cars, registriert zudem deutlich mehr Kundinnen im Showroom. Er verweist nicht nur auf den komfortablen Einstieg und den guten Überblick durch die hohe Sitzposition im Cullinan. Frauen sei gerade das Thema Sicherheit bei der Kaufentscheidung wichtig.


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Zweistellige Zuwächse

In Zahlen drückt sich das so aus: In den ersten drei Quartalen 2019 hat Rolls-Royce weltweit 3.777 Fahrzeuge abgesetzt – ein Zuwachs von 42 Prozent. Hierzulande waren es 162 Einheiten, 35 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Dabei entfiel bereits über die Hälfte der Neuzulassungen auf den Cullinan (85 Fahrzeuge). Laut Hersteller reicht der Auftragsbestand bis weit in das erste Quartal 2020 hinein. Reil: "Wir sind ganz klar auf Rekordkurs."

Grundsätzlich sind die Rolls-Royce-Kunden vor allem eins: loyal. "Wenn wir Kunden für die Marke gewinnen, dann bleiben sie in der Regel immer bei uns", erklärt Pfeffer. Doch selbst bei einer Traditionsmarke wie Rolls-Royce zeigt sich der Wandel. Früher sind die Luxuslimousinen hauptsächlich als Sammlerobjekte angeschafft – und auch nicht mehr weiterverkauft worden. Doch mittlerweile würden die Kunden auch ein gutes Leasingangebot schätzen oder gleich einen Gebrauchtwagen aus dem Provenance-Pre-Owned-Programm wählen, erläutert Pfeffer. Konzernmanager Reil betont, dass die Kunden immer jünger würden. "Vor zehn Jahren lag das Durchschnittsalter unserer Käufer noch bei 56 Jahren, heute sind es 43 Jahre."

Dementsprechend wollen und können sich die Briten aktuellen Trends entlang der Customer Journey nicht verschließen. Reil: "Wir möchten noch enger am Kunden sein und ihm über digitale Produkte spezielle Dienstleistungen unterbreiten können." Händler Pfeffer ist von der generellen Entwicklung der Marke angetan. "Die Marke öffnet sich, bricht mit Konventionen und positioniert sich anders – und das ist sehr positiv." Zugleich verweist er auf ein weiteres Spezifikum: "Wir leben stark davon, dass wir alle Kunden persönlich kennen und mit ihnen in regelmäßigem Austausch stehen." Deshalb hätten besondere Events und bewusst gewählte Messen wie der "Summer Drive" des Autohauses oder der Genfer Salon nach wie vor eine große Bedeutung bei der Kundenpflege und Leadgenerierung.

Rolls-Royce-Manager Reil ergänzt: "Gut angenommen wird auch ein Besuch in unserem Werk in Goodwood." Dort könnten sich die Kunden mit den Interior-Designern zusammensetzen und ihr Fahrzeug hochgradig personalisieren. Das Bespoke-Programm oder die neue Black Badge-Performance Ausstattung seien zentrale Verkaufstools. Das sieht auch Pfeffer so: "Unsere Kunden sagen mir immer wieder: Mein Auto soll es kein zweites Mal geben."

Hotspot im Schwabenland

Um Interessenten und Autofans noch gezielter anzusprechen, haben Schmidt Premium Cars und Rolls-Royce im vergangenen Jahr das bundesweit erste Rolls-Royce Studio in der Motorworld Böblingen Region Stuttgart eröffnet. Eine klassische Win-Win-Situation: Der Autohändler erweitert seine Geschäftsaktivitäten auf einen Top-Markt mit großer Kaufkraft, der Hersteller besetzt einen strategisch wichtigen Open Point. Hinzu kommt in Böblingen das besondere Boutique-Ambiente, das wenig mit einem klassischen Ausstellungsraum für Autos gemein hat. "Man muss die Marke für die Menschen erlebbar machen", unterstreicht Pfeffer. "Es gibt viele Kunden aus Stuttgart, Heidelberg oder vom Bodensee, die nicht nach München fahren möchten – selbst wenn es sich um ein so exklusives Produkt wie einen Rolls-Royce handelt."

Auch in der bayerischen Landeshauptstadt stehen die Zeichen auf Veränderung und Expansion. Viel könne noch nicht verraten werden, so Pfeffer, aber die Pläne vereinen einen Aftersales- und Gebrauchtwagen-Stützpunkt für Rolls-Royce. Derzeit werden diese Kunden noch im Baierbrunner Autohaus der Schmidt-Gruppe bedient.

Dass es Michael Schmidt versteht, sich neuen Marktrealitäten anzupassen, hatte der Entrepreneur bereits 1994 mit seinem Einstieg in das Kfz-Geschäft gezeigt. Die Zeichen stehen also auf weiteres Wachstum.

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