Der Reifenhersteller Pirelli strickt weiter am Mythos Pirelli-Kalender, geht aber bei der 40. Auflage neue Wege. Die Jubiläumsausgabe von "The Cal" kommt überraschend zugeknöpft daher. Statt viel nackter Haut stehen im Mittelpunkt der diesjährigen Produktion international arbeitende Top-Models, Sängerinnen und Schauspielerinnen, die sich für humanitäre Projekte engagieren. Geschossen hat die insgesamt 34 Farbaufnahmen der US-Amerikaner Steve McCurry, bekannt für seine Arbeiten als Kriegs- und Reisefotograf, in Rio de Janiero. Sie sind zu einem Bildband gebunden.
McCurry holte insgesamt elf Models vor die Kamera, darunter die Brasilianerin Isabeli Fontana, die schon mehrfach für Pirelli posierte. Deren Landsfrau Adriana Lima entblößt sogar ihren Babybauch. Hinzu kommen weitere Schönheiten aus den USA, Tschechien, Äthiopien und Tunesien.
Besonders reizvoll: Im Pirelli-Kalender 2013 wechseln sich die Porträts der Models und Schauspielerinnen mit den Aufnahmen von Einwohnern von Rio ab. McCurry: "Mein Ziel war es, Brasilien, seine Landschaft, seine Wirtschaft und seine Kultur zu porträtieren und dabei das menschlichen Element zu berücksichtigen." So zeigt er unter anderem junge Boxer beim Training, einen Obsthändler auf dem Markt, einen Tourist in einem Museum und eine Sekretärin, die aus dem Fenster schaut. Zwei Bilder kommen sogar ganz ohne Menschen aus. Auf ihnen sind Graffitis und Wandmalereien zu sehen.
Erotik und Exklusivität
Der Pirelli-Kalender wurde 1964 ins Leben gerufen, um Werbung für die Reifen des Unternehmens zu machen. Mit erotischen Bildern von schönen Frauen an exotischen Orten und wegen seiner Exklusivität erlangte er rasch Berühmtheit. Für die Italiener arbeiteten bereits Top-Fotografen wie Bruce Weber, Karl Lagerfeld und Terry Richardson. Brasilien diente bereits drei Mal als Kulisse für "The Cal". (rp)