Von AUTOHAUS-Chefredakteur Ralph M. Meunzel
Die Neuwagen-Plattform Carwow in Deutschland wurde 2016 von Philipp Sayler von Amende gegründet, nachdem sie in Großbritannien bereits seit 2013 auf dem Markt ist. Ziel war es, die größten Probleme beim Neuwagenkauf für Autokäufer und Händler auch hierzulande zu lösen. Wir sprachen mit dem Geschäftsführer über das neue Preismodell.
AUTOHAUS: Seit 1. Oktober gibt es ein neues Preismodell. Was ist neu?
Philipp Sayler von Amende: Bislang haben Carwow-Partnerhändler eine feste Gebühr pro verkauftem Fahrzeug bezahlt, wenn der Kunde über Carwow zum Autohaus kam. Bei dem neuen Preismodell wird eine Gebühr pro vermittelter Anfrage fällig.
AH: Warum wurde das System geändert?
P. Sayler von Amende: Wir waren mit dem bisherigen Preissystem sehr zufrieden und sind damit in den letzten Jahren gemeinsam mit dem Handel sehr erfolgreich gewachsen. Allerdings haben wir auch gelernt, dass es ein paar Nachteile für unsere Endkunden und unsere Partnerhändler hat. Diese wollen wir mit dem neuen Preissystem beheben, um eine noch höher Kunden- und Händlerzufriedenheit zu erreichen. Im Wesentlichen gab es drei Gründe für die Änderung: 1. Verbesserung des Kundenerlebnisses durch maximalen Fokus des Verkaufsteams auf Carwow-Anfragen; 2. Vergünstigungen bei Marketingkosten schaffen bei Top-Verkaufsleistungen; 3. Stärkerer Fokus auf unsere Beratungsleistung, wie Partner online bessere Abschlüsse erzielen, um ihre Margen und Marketingeffizienzen zu verbessern.
AH: Was kostet eine weitergeleitete Anfrage?
P. Sayler von Amende: Die Kosten pro Anfrage liegen zwischen 29 und 49 Euro. Wer über zehn Prozent der Carwow-Anfragen in Verkaufsabschlüsse konvertiert, erhält einen Rabatt in Höhe von zehn Prozent. Der Breakeven im Vergleich zum bisherigen Modell liegt für Händler bei einer Abschlussquote von etwa neun Prozent. Unsere Top-Partner erreichen zwischen 20 und 30 Prozent. Für sie wird sich das neue Preissystem sehr lohnen.
AH: Hinter derartigen Änderungen stecken oft verdeckte Preiserhöhungen. Bezahlen Ihre Kunden jetzt mehr?
P. Sayler von Amende: Nein! Ein Händler mit durchschnittlicher Abschlussrate zahlt genau so viel wie bisher. Die besten 25 Prozent zahlen sogar im Schnitt 30 Prozent weniger als bisher. Natürlich heißt das auch im Umkehrschluss, dass Händler mit unterdurchschnittlicher Leistung mehr bezahlen. Hier setzen wir dann mit unserer Händlerberatung an und arbeiten gemeinsam daran, die Abschlussquoten zu erhöhen, um die Kosten zu senken und die Kundenzufriedenheit zu steigern.
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Das vollständige Interview mit Philipp Sayler von Amende lesen Sie in der neuen AUTOHAUS Ausgabe 22/2020, die am 16. November erscheint. Darin geht es unter anderem auch um die Leads-Qualität und den Preiswettbewerb im Markt. Jetzt AUTOHAUS bereits am Freitag digital lesen: im ePaper oder im Heftarchiv bei AUTOHAUS next!
Tim