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Nissan-Händlerverband: Renditezahlen zu optimistisch

30.03.2016 15:23 Uhr
Jörg Seemann
Jörg Seemann: "Das Ziel, die Rendite 'nachhaltig' zu verbessern, sehen wir erheblich in Gefahr."
© Foto: Verband deutscher Nissan Händler e.V.

Der Nissan-Händlerverband begrüßt die stetige Weiterentwicklung der Händlerrendite - vertraut aber den guten Zahlen des Importeurs nicht so recht.

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Die Nissan-Händler sehen die jüngst vom Importeur veröffentlichten Zahlen zur Händlerrendite kritisch. "Wir, der Nissan-Händlerverband, begrüßen die stetige Weiterentwicklung der Händlerrendite. Wir haben jedoch Bedenken, dass die veröffentlichen Werte der tatsächlichen Rendite der Händler entsprechen", sagte Jörg Seemann, Geschäftsführer des Verbands der Nissan Händler e.V. auf Anfrage von AUTOHAUS. Man könne aus den Zahlen des Importeurs "die Steigerung der Händler-Rendite erlesen und von einer Verbesserung gegenüber 2014 sprechen, aber das Niveau, bzw. die angegebene Höhe stellen wir in Frage".

Gerade in einer Organisation mit vielen kleineren Händlern würden oftmals Zahlen von Händlern eingespielt, die realitätsfern seien oder unterschiedliche Daten aufwiesen, weil in den Häusern unterschiedlich gebucht werde. Die verzerre die Darstellung. Zudem stünden die tatsächlichen Bilanzen für 2015 noch gar nicht zur Verfügung, um ein korrektes Bild abzulichten.

Nissan hatte am vergangenen Donnerstag für das Jahr 2015 eine durchschnittliche Händler-Umsatzrendite vor Steuern von 2,3 Prozent gemeldet. Die Zahl übertreffe die internen Erwartungen des Unternehmens um 0,3 Prozentpunkte und den Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre um 0,5 Prozentpunkte, hieß es aus der Importeurszentrale.

Kostenverteilung eher zu Lasten der Händler

"Wir haben bereits bei unserer Jahreshauptversammlung in Fulda noch mal explizit auf das Thema Händlerrendite, die Buchungsempfehlung und deren Wichtigkeit in Bezug auf die Korrektheit hingewiesen", betonte Seemann gegenüber AUTOHAUS. "Denn wenn die Händler-Organisationen eine überdurchschnittlich gute Rendite darstellt, ist der Hersteller in der Regel dazu geneigt, die Kostenverteilung eher zu Lasten der Händler zu verschieben. Dies passiert derzeit im außerordentlichen Masse."

Unzufrieden sind die Partner unter anderem mit der Erhöhung des variablen Margenbestandteils und der Kürzung des Volumenbonus. Der Qualitätsbonus sei fast unerreichbar hoch, sagte der Händlersprecher. Zudem hätten die Einstiegsmodelle eine geringere Einstiegsmarge. Neben einer Preiserhöhung stehen laut Seemann auch "sehr hohe Investitionen" an. So würden kostenlose Kundenversprechen zu Lasten der Händler gemacht, neue Selektionskriterien erforderten außerdem weitere Werkstatt-, Büro- und Personalinvestitionen. "Das Ziel, die Rendite 'nachhaltig' zu verbessern, sehen wir aufgrund der vorgenannten Fakten erheblich in Gefahr", so Seemann.

Schmelzende Erträge im Service

Sorgen macht dem Verband auch das Aftersales-Geschäft. "Die Erträge im Service- und Ersatzteilgeschäft schmelzen, da die Qualität der Fahrzeuge sich stetig verbessert, die Ersatzteile vorwiegend über Grossisten abgewickelt werden, die Garantiearbeiten mit KPI's unterlegt sind und die Wartungsintervalle sich ständig verlängern", klagte Seemann. (se)

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KOMMENTARE


Gast

30.03.2016 - 18:22 Uhr

Und wo sind die konkreten Verbesserungsvorschläge von Herrn Seemann ?


Braun Peter

30.03.2016 - 19:39 Uhr

hallo zusammen, ich war selbst 27 Jahre Nissan Händler, stellenweise an zwei Standorten. Wir sind heute ein vertragsfreies Autohaus, weiterhin auf Nissan spezialisiert und ja, es lebt und arbeitet sich viel entspannter. Wir kaufen die Fahrzeug die wir (!) brauchen und nicht die Ladenhüter die wir abnehmen mussten. Wir haben in 2015, unserem ersten Jahr ohne Fahnen eine Nettorendite von 4,7 % eingefahren und das bei der Konstellation GmbH. Natürlich gibt es auch Nachteile, aber die Vorteile überwiegen. Nissan sowie die meisten Automobilkonzerne müssen einfach wieder lernen, dass der Händler der Kunde ist und kein Leibeigener. Nissan Händler müssen das Wort NEIN wieder lernen wenn der Gebietsleiter wieder mit einer netten Wholesale Aktion auf den Hof gefahren kommt. Ich drücke allen Ex-Kollegen die Daumen wenn es heißt "Partnerschaft ist nicht wenn nur der Partner schafft" (Frei nach dem Zitat des ehemaligen genialen Nissanverbandshäuptling Peter Gerads von der Ruhrdeichgruppe. Viele Grüße, Peter Braun


wylly

30.03.2016 - 21:24 Uhr

@gast - hochqualifizierter Kommentar! Wo ist denn nun ihr geistreicher Beitrag dazu? Oder gibt es dazu in Köln keine Direktive.....?@redaktion - warum lassen Sie solche unqualifizierten Kommentare überhaupt zu?Zum Thema: Händlerrendite und Auswertung durch den Hersteller ist immer zu hinterfragen; schon weil der Hertsteller die Daten erhebt. Aber Tatsache ist auch: wenn Nissan Partner jetzt kein Geld verdienen wann dann? Und warum kann der Hersteller dann auch nicht dringend notwendige Investtionen in den POS verlangen?


Albert Vetterl

31.03.2016 - 10:29 Uhr

2,3% Rendite wäre bei einen Durchschnittsumsatz von 5 Millionen 115000EuroEin Autohändler der anständig Leben möchte und seine eigene Zukunft finanzieren muß (Rente, LV ,Steuern,Krankenversicherung usw). braucht nach eigener Erfahrung ca 80000 -90000Euro (da lebt er aber nicht in Luxus ) Jetzt können sie ausrechnen was für Investitionen übrig bleibt. Ein Händler in dieser Umsatzgröße und das sind ca 70-80% bei Import Händler braucht mindestens 4-5% Umsatzrendite um eine anständige Investitionspolitik zu betreiben. Mann sollte mal hinterfragen. warum BMW ,Mercedes, Nissan usw 8-12% anstreben -was ist da anders??? Lieber Nissan Händlerverband macht mal eine Umfrage bei euren Händlern. Ich denke das kann nicht veröffentlicht werden da ja bekanntlich die Banken auch darauf schauen !!


Michael Martin

31.03.2016 - 13:05 Uhr

@ Albert VetterlSie bringen hier zwei wichtige Dinge durcheinander. Bei 8-12% angestrebter Umsatzrendite sprechen Sie von der angestrebten Umsatzrendite des HERSTELLERS und nicht von der Umsatzrendite des HÄNDLERS.Kein Hersteller der Welt strebt hier 8-12% an. Wer gibt schon freiwillig mehr vom Kuchen ab, als er muss?


Albert Vetterl

31.03.2016 - 14:21 Uhr

Herr Martin ich spreche von der Herstellerrendite 8-12% , .schauen sie doch mal nach was BMW und die anderen Hersteller für Renditen einfahren, oder sie sitzen auf einen Herstellerstuhl ,dann sehen sie das logischerweise nicht so.


Jörg Seemann

01.04.2016 - 12:05 Uhr

@Gast:Schade, dass Sie anonym Ihren Beitrag einstellen, denn der Dialog ist es, der die unterschiedlichen Meinungen zum Erfolg bringt. Seien Sie aber bitte versichert, dass wir seitens des Verbandes unsere Themen und Vorschläge adressieren und entsprechend mit dem Hersteller besprechen. Wir pflegen mit Nissan eine ausgewogene Kommunikation und sind über die Entwicklung und öffentliche Wahrnehmung der Marke, Verkaufserfolgen und Geschäftsentwicklung durchaus einverstanden. Bei diesem Beitrag ging es um die Kommentierung einer Pressemitteilung seitens des Verbandes. Familieninternas behandeln wir aber sicher nicht auf diesem Wege. Mit freundlichen Grüßen, J. Seemann


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