Ausgabe 22/2013: Nicht auf das Hindernis, darüber schauen!

Gehören Sie zur Gattung der Optimisten oder der Pessimisten? Ist das Glas halb voll oder halb leer? Gewiss, das ist eine Frage der Sichtweise. "Halb voll", so sehen das die Optimisten. Sie schauen nicht auf, sondern über das Hindernis. Ohne Frage, Optimisten haben nicht nur mehr vom Leben, sie bewegen auch mehr. Es gibt für uns alle gute Gründe, Optimist zu sein. Das sollten wir uns in der Rückschau auf das zurückliegende Jahr 2013 und in der Vorschau auf 2014 klarmachen.Optimistische MarkierungenDeutschland steht wirtschaftlich in Sachen Export weit vorne. Automobilistisch können die deutschen Automobilhersteller - dank China und USA - 2013 auf steigende Absätze und sprudelnde Gewinne blicken. Allein die deutschen Premiumhersteller vermarkten 2013 fünf Millionen Fahrzeuge, die in Deutschland produziert wurden. Das ist ein gewichtiger volkswirtschaftlicher Faktor für alle. p Deutschland verfügt in der Welt über eine vorzügliche Kaufkraft, hat die mit Abstand beste medizinische Versorgung und die höchste Rechtssicherheit. Kaum jemand gibt mehr für Bildung und Umweltschutz aus als wir. Bald wird die Pkw-Maut kommen und zusätzliche Mittel in die Verkehrsinfrastruktur pumpen. 17 Mrd. Euro sind es pro Jahr heute schon, die in den Erhalt bzw. den Ausbau des Straßennetzes fließen. Dennoch stellt jeder aufmerksame Autofahrer einige Defizite auf der Straße fest. p Wir haben in Deutschland eine der höchsten Lebenserwartungen der Welt, sind nach den Italienern das beliebteste Reiseland Europas. Kein Land hat so viele Museen wie Deutschland. Unser Denkmalschutz ist einmalig in der Welt. Der Bundesfinanzminister kann 2013 mit über 600 Mrd. Euro einen Steuereinnahmerekord vermelden, was umgekehrt zur Aussage verleitet, weshalb man zukünftig mit Steuererhöhungen und noch höherer Staatsverschuldung rechnen muss?42.000.000 Beschäftigte!Wir können zum Jahresausgang 2013 auf ein Jobwunder verweisen, das vor zehn Jahren niemand für möglich hielt: 42 Mio. Beschäftigte. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten, für den Optimisten ist es selbstredend. Der Arbeitsmarkt ist stabil, aber nicht dynamisch, und so profitieren die Arbeitslosen kaum davon. Oder die Zahl der Beschäftigten steigt, aber der Job reicht oft nicht zum Leben. 4 Mio. sind Hartz-IV-Empfänger.Dennoch, der Optimist lässt sich "trotz allem" in seinem grundsätzlichen Glauben an das Gute nicht beirren. Er lässt sich nie dazu hinreißen, in Schubladen zu denken, sondern sieht stets das Ganze. Die gesamtwirtschaftlichen Daten sind nun mal 2013 wie auch für 2014 ermutigend. Angefangen vom Wirtschaftswachstum, dem niedrigen Zinsniveau, stabilen Benzinpreisen, einer überschaubaren Inflationsrate und einem leicht steigenden Lohnniveau.Große Koalition - die zukünftige A utopolitik!Wir haben am 22. September eine neue Bundesregierung gewählt. Die reine Verteilfunktion sprudelnder Quellen ist nicht die große politische Leistung. Man muss sich auch in Zukunft um Wachstum und Beschäftigung kümmern. Die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Wirtschaft ist ohne weitere Anstrengungen langfristig nicht gesichert. Wir hatten zeitgleich zur Bundestagswahl die 65. IAA mit sage und schreibe 157 Weltneuheiten. Unsere bereits 300 vorhandenen Modellreihen erhalten immer noch weitere Individualisierung. Die deutsche Automobilindustrie hat als wichtigste Industrie in Deutschland als Veranstalter zur IAA ohne Frage besondere Akzente gesetzt. Volkswagen trat mit dem e-Up! und dem e-Golf, BMW mit dem i3 und dem i8 in den Markt der Elektromobilität ein. Bis 2025 soll diese hoffähig sein. Wir haben uns in der Branche auf sämtliche Varianten alternativer Antriebe einzustellen, also Hybrid- wie Wasserstoff auf Brennstoffzellenbasis, natürlich auch auf Gasantriebe. Jetzt kommt das "Smartphone auf Rädern", das Auto als rollendes Kommunikationszentrum wird Realität: Die Vernetzung mit dem Büro, dem Zuhause, der Freizeit, dem Internet, dem Smartphone und der Fahrzeugumwelt. Die eierlegende Wollmilchsau auf der Straße, sie kommt. Welch eine Perspektive für Optimisten?! Auch das Roboterauto, das selbstfahrende Auto, der Computer als Fahrer, er wird ab 2018 unterwegs sein. Der Optimist stellt klar fest: Die Zukunft des Automobils hat erst begonnen. Das Automobil wird auch in Zukunft erster Verkehrsträger bleiben. Das Auto wird auch in Zukunft Individualität, Freiheit, Mobilität und Lebensqualität schaffen.Automobile Weltkonjunktur2013 werden inklusive der leichten Nutzfahrzeuge weltweit 81,9 Millionen Autos verkauft werden. Das sind zweieinhalb Millionen mehr als 2012. Toyota, GM und Volkswagen bewegen sich jeweils mit 9,7 Mio. Fahrzeugen ganz vorne an der Spitze. Das Neufahrzeug-Weltvolumen soll bis 2020 auf 100 Millionen Fahrzeuge pro Jahr anwachsen. Die größten Wachstumspotenziale liegen dabei in der Region Asien/Pazifik. Für Europa müssen für 2013 massive Überkapazitäten festgestellt werden. Nicht nur in Frankreich und Italien. Wir werden 2013 in Westeuropa rund 12,9 Mio. Einheiten verkaufen, 2014 voraussichtlich 13,1 Mio. Es fehlen also in Europa seit 2008 ff. jedes Jahr 3 Mio. Einheiten. Diverse Hersteller überschwemmten 2013 mit ihren Überbeständen den Markt. Die Folge sind unhaltbare Rabatte und Vertriebskanäle, die am klassischen Automobilhandel vorbei bedient werden. Und ab dieser Stelle wird der Optimist nachdenklich.Automobile InnenschauIm Neufahrzeuggeschäft wurde im klassischen Markenhandel 2013 zu wenig verdient. Einige Händler konnten das über den Vertriebskanal der "taktischen Zulassungen" und der Dienstwagen, sprich der "jungen Gebrauchten" etwas egalisieren. Hinzu kamen in 2013 sichtbare Weichenstellungen in Sachen "virtueller Vertrieb", sprich Neuwagenverkauf über das Internet sowie der weitere Ausbau der Servicebörsen. Gefordert ist also im Verbund mit dem Hersteller bzw. den Importeuren eine "Digitale Verkaufs- und Service-Strategie" für den Automobilhandel der Zukunft.Der Ausbau der Markenexklusivität aufgrund der neuen Vertriebs-GVO zum 1. 6. 2013 in Form schwarzer Fliesen und anderer fragwürdiger Standards sind das eine, die Integration des "virtuellen Vertriebs" in das stationäre Autohaus die viel größere Herausforderung. Hierzu sind 2014 markante Weichenstellungen gefordert. Das heißt im Klartext, Hersteller und Importeure müssen massive Mittel zur Stärkung ihrer Vertriebsschiene namens autorisierter Handel in die Hand nehmen.FirmenkonjunkturLassen Sie uns nun einen Blick auf Ihr eigenes Betriebsgeschehen werfen. Skizzieren Sie die einzelnen "Abteilungen" Ihres Hauses. Welche Modelleinführungen gab es 2013? Welche Innovationen bzw. Verbesserungsmaßnahmen wurden eingeführt? Welcher Mitarbeiter hatte ein Jubiläum? Welche Mitarbeiter kamen neu hinzu? Ist ein Todesfall zu beklagen? Wer waren die wichtigsten Kunden? Wie sehen die Zielsetzungen für 2014 aus? Für den Gesamtmarkt rechnet AUTOHAUS für 2014 mit 3,05 Mio. Einheiten, die Besitzumschreibungen sollen bei 6,8 Mio. Einheiten liegen. Welche Losung würde der Optimist für das Automobiljahr 2014 ausgeben? Differenzierung! Jedes Geschäft ist eine Vereinbarung mit der Zukunft. Jeder Kundenkontakt ist eine Chance. Worauf man sich konzentriert, das wächst. Die Klugheit gibt nur Rat, die Tat entscheidet. Das heißt, jeder von uns kann hierzu ganz entscheidende Beiträge leisten.Das anstehende Weihnachtsfest legt eine ganz besondere, eine optimistische Stimmung mit viel Zuversicht über das Land. Es geht um Frieden, Liebe, Licht, Lebensfreude, Sicherheit, Geborgenheit. Unsere Welt ist und bleibt heillos. "Trotz allem", sagen die Optimisten. Und das seit 2013 Jahren: Weihnachten umgreift die Welt. Ich sage Ihnen allen ganz herzlichen Dank für unser gemeinsames, erfolgreiches Wirken in 2013 und wünsche Ihnen und all den Menschen, die Ihnen nahestehen, besinnliche und frohe Feiertage, Glück und Erfolg im neuen Jahr 2014!

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